DER FARANG - Zeitung für Urlauber und Residenten in Thailand Lesen Sie Ausgabe Frühere Ausgaben Kleinanzeigen Kalender 2013 Kontakt Downloads Telefonnummern Pattaya Was, wie und wohin in Pattaya Abonnieren und Bücher THAI PAGE FARANG Media Ausgabe 14 / Juni 2012Goldener Glanz im DreiländereckBetonwände zur Flutprävention bergen große GefahrKolumne: Oskar - „Genuss"Carlos sagt seine Meinung:Mehr Bildung braucht das LandSchon gehört BangkokSchon gehört PattayaSchon gehört Chiang MaiSchon gehört PhuketSchon gehört ThailandThailand stellt auf digitales Fernsehen umItthipol Khunpluem wurde als Bürgermeister wiedergewähltMillionen zur Förderung des TourismusBürger protestieren gegen Brückenschlag„Fact Finding Mission“: Deutsche Wirtschaftsdelegation in MyanmarBangkok International Auto SalonRund ums FahrzeugDie angeblichen Passionen eines TintenfischsBriefe von LesernRund ums Reisen„Keine Frage - Ein richtiges Risotto muss al dente sein“Kurz gefragtAngekommen in der Wirklichkeit „Wissenschaft“SportseiteVeranstaltungenShoppingvergnügen satt beim Amazing Thailand Grand Sale „Fact Finding Mission“: Deutsche Wirtschaftsdelegation in MyanmarGTCC-Präsident Karl-Heinz Heckhausen erzählt von den Eindrücken der Reise Seitdem sich Myanmar politisch weitestgehend gefestigt und geöffnet hat, steigt mit dem Aussetzen der Sanktionen der Europäischen Union (EU) auch das wirtschaftliche Interesse am zukunftsträchtigen Nachbarn Thailands. Karl-Heinz Heckhausen, Präsident der Deutsch-Thailändischen Handelskammer (GTCC) in Bangkok, und Geschäftsführer Jörg Buck beteiligten sich an der jüngsten Delegationsreise der deutschen Wirtschaft nach Myanmar und erzählen von ihren Eindrücken der „Fact Finding Mission“. Es tut sich was im Land der tausend Pagoden. Nach fast 50 Jahren wirtschaftlicher und politischer Isolation steht Myanmar nun am Scheideweg. So reagierte die Europäische Union (EU) mit einer Lockerung der Handelsbeschränkungen und einer Aussetzung der politischen Sanktionen gegen den ehemaligen „Schurkenstaat“. Mitte Juni reiste eine deutsche Wirtschaftsdelegation knapp eine Woche nach Myanmar, um Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zur Sprache zu bringen und sich um Geschäftsanbahnungen zu bemühen. Die Reise wurde von Timo Prekop und Nico Westphal der German Asia-Pacific Business Association (OAV) und von Benjamin Leipold von der deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) organisiert. Kompetente GesprächspartnerHeckhausen und Buck machen sich für die Errichtung einer deutschen Handelskammer in Myanmar stark. Beim Interviewtermin mit dem FARANG in den Geschäftsräumen der GTCC in Bangkok zeigte sich Heckhausen sichtlich beeindruckt von der Reise: „Während der gesamten Zeit standen uns hochrangige Gesprächspartner aus dem Industrie-, Transport-, Landwirtschafts-, Wirtschafts- und Finanzministerium sowie der Zentralbank, der Investmentkommission und vielen weiteren Institutionen, einschließlich der NLN-Oppositionspartei für Referate und Diskussionen zur Verfügung. Man kann durchaus sagen, dass sich momentan die gesamte Welt für Geschäftsbeziehungen mit Myanmar interessiert. Momentan gibt eine Delegation der anderen sprichwörtlich die Klinke in die Hand.“ So verwundert es kaum, dass auch der deutsche Botschafter in Myanmar, Christian-Ludwig Weber-Lortsch, in seinem Referat die deutsche Delegation auf die großen Chancen hinwies, in seinem Gastland Fuß zu fassen. Die Industrie forderte er hingegen auf, am wirtschaftlichen Umbruch im Land aktiv teilzunehmen. „Weber-Lortsch zeigte sich als perfekter Gastgeber und lud die gesamte Delegation zusammen mit dem myanmarischen Industrieminister und weiteren hochrangigen Vertretern des Landes zu einem Gedankenaustausch in seine Residenz ein“, erzählt Heckhausen. „Deutschland muss Gas geben!“Von links nach rechts: Jörg Buck, Geschäftsführer der GTCC, Gino Leonhard, Direktor, Private Palace Hotels & Resorts, Rügen (DE), Frank Krings, Chief Country Officer & General Manager Deutsche Bank, Bangkok und Karl-Heinz Heckhausen, GTCC Präsident. Der GTCC-Präsident verdeutlicht jedoch auch, dass Deutschland nicht den einzigen Interessenten an einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit darstellt: „In den vergangenen Jahren hat Myanmar extrem unter der einer Diktatur gleichenden Umklammerung Chinas gelitten. Die Chinesen werden alles tun, alles tun, ihre Vormachtstellung in der Region zu halten und weiter auszubauen. Daher ist zu erwarten, dass sie der EU und auch den USA Steine in den Weg legen werden, um ein wirtschaftliches Engagement zu unterbinden. Weiter bringt vor allem Japan ein starkes Engagement ein, seine wirtschaftliche Position zu festigen. Das zeigt sich vor allem im Gebrauchtwagenmarkt, weshalb ich besonders an die deutsche Automobilindustrie appelliere, die Chance wahrzunehmen, von Anfang an in Myanmar zu investieren. Hinzu kommt, dass die Japaner Myanmar Auslandsschulden in Höhe von 2,8 Milliarden Euro erlassen haben und großzügig Kredite gewähren. In Zusammenarbeit mit Taiwan und Korea investieren die Asiaten unter anderem aktiv in Verkehrswege, Häfen und die Wasserversorgung, weshalb Deutschland unbedingt Gas geben muss, sich an den Projekten zu beteiligen.“ Heckhausen weist darauf hin, dass die EU-Sanktionen lediglich für ein Jahr ausgesetzt und nicht aufgehoben wurden. Besonders vom 86-jährigen stellvertretenden Oppositionsführer U Tin Oo zeigte sich die Delegation beeindruckt. Wie wird die EU auf Krisen reagieren?Bei einem drohenden Konflikt besteht daher die Gefahr, dass Myanmar ein weiteres Mal mit Sanktionen bestraft wird: „Dann wären alle wirtschaftlichen Bemühungen für die Katz! Besonders im Hinblick auf drohende Auseinandersetzungen zwischen den Buddhisten und Muslimen an der Grenze zu Bangladesch ist dieses ein heikles Thema. Denn die Staatsgewalt muss auf drohende Unruhen mit Härte reagieren. Wir empfehlen daher, die Minoritäten besser zu integrieren, wozu auch die myanmarische Regierung grundsätzlich bereit ist. Die Minister sagten in den Gesprächen mit der Delegation jedoch auch, dass es schwierig sei, mit den muslimischen Gruppen einen Konsens zu finden, da diese als äußerst militant gelten.“ Ein Kamerateam der Deutschen Welle begleitete die Delegation auf Schritt und Tritt und interviewte die Beteiligten. In einem sind sich Heckhausen und Buck einig: Mit Unterstützung der Bundesregierung und des OAV sowie der DIHK sollte das Projekt Myanmar schleunigst in Angriff genommen werden. Denn die Zukunftsaussichten in dem rohstoffreichen Land klingen vielversprechend. Björn Jahner © FARANG Media