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ETF-Wissen
ETFs in Ländern und Regionen

Schwellenländer-ETFs

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, auf ein exotisches Land zu setzen, dann sollten Sie im Vorfeld die Chancen und Risiken berücksichtigen. Tatsache ist, dass man in solchen Ländern enorme und rekordverdächtige Wertsteigerungen erzielen konnte. Wenn Sie es schaffen, als Pionier in einem Land Geld anzulegen, das sich gerade erst den Weltmärkten öffnet, haben Sie eine außergewöhnliche Chance, große Wertsteigerungen zu erzielen.

 

Wer bereits in den 1950er Jahren in Japan Geld investierte, konnte sich in den 1980er Jahren als Multimillionär getrost zur Ruhe setzen. Und wer bereits in den sechziger Jahren Aktien aus Hongkong erwarb, dürfte heute im luxuriösen Yachthafen der glanzvollen Metropole vor Anker liegen.

 

Doch welche Länder schicken sich in unseren Tagen an, zur großen Erfolgsgeschichte zu werden? Das Problem ist: Die meisten Länder sind bereits entdeckt. China, Vietnam, Indonesien, Malaysia, Brasilien, Russland und viele andere sind bereits im Fokus der Anleger, und die Kurse dort sind schon so hoch gestiegen, dass Sie den Einstieg, der Sie zum Millionär machen könnte, verpasst haben.

 

Wer chilenische Aktien in den 1980er kaufte, dürfte heute reich sein. Aber lohnt es sich jetzt, in Chile einzusteigen? Welche Länder werden in 10 Jahren die Topperformer sein? Noch gibt es etliche Länder, die großes Potenzial haben.

 

Aber die meisten Anleger schrecken davor zurück, in solche Staaten zu investieren. Als Japan sich in den fünfziger Jahren aufschwang, hätte wohl niemand in Europa daran gedacht, im fernen Tokio Aktien zu kaufen, zumal es damals sehr schwierig gewesen wäre. Japan war damals für billige Schirme aus Papier bekannt. Als China Ende der siebziger Jahre die ersten Wirtschaftsreformen umsetzte, ging diese Meldung im Ausland unter, und niemand hätte es damals für möglich gehalten, dass China eine der größten der Volkswirtschaften der Welt werden könnte. Im Westen sah man nur die Menschenmassen in den Mao-Uniformen, die auf Fahrrädern fuhren.

 

Die meisten ETFs beziehen sich aber auf Länder, die bereits als etabliert gelten und schon eine gewisse Wertsteigerung vorweisen können. Wenn Sie besonderen Wert auf Staaten legen, die noch ganz am Anfang sind, so haben Sie zumindest über regional ausgerichtete ETFs die Chance, von Anfang an dem Boom teilzuhaben.

 

So gibt es beispielsweise ETFs auf den afrikanischen Kontinent. Während Südafrika als etablierter Markt gilt, haben Länder wie Ägypten, Marokko, Tunesien, Ghana, Kenia und Sambia bereits bewiesen, dass sie zu den neuen Emerging Markets, wie man Schwellenländer auch nennt, gehören.

 

Würde man die Schwellen- und die Entwicklungsländer genauer unterteilen, dann müsste man zwischen etablierten und weniger etablierten Emerging Markets unterscheiden. Als bereits sehr etabliert gelten die BRIC-Staaten, zu denen man Brasilien, Russland, Indien und China rechnet.

 

Länder der zweiten Reihe, die einen Status zwischen einem Entwicklungs- und Schwellenland haben, nennt man »Next 11« oder kurz »N11«, da sie die nächsten 11 Länder sind, die zu boomenden Emerging Markets aufsteigen könnten. Hierzu gehören bereits exotischere Länder, die Anlegern weniger geläufig sind.

 

Schwellen- und Entwicklungsländer

 

Status Beispiele
Etablierte Schwellenländer mit großem Gewicht Brasilien, Russland, Indien, China
Etablierte Schwellenländer mit geringerem Gewicht Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Ungarn, Lettland, Litauen, Estland, Chile, Mexiko, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Thailand
Schwellenländer mit Potenzial Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Türkei, Peru, Kolumbien
Schwellenländer mit hohem Potenzial Montenegro, Sri Lanka, Vietnam, Bangladesch, Ägypten, Marokko, Tunesien, Ghana, Sambia, Kenia, Jordanien, Katar, Kuwait
Entwicklungsländer mit Pionierstatus Mongolei, Angola, Aserbaidschan, Laos, Kambodscha
Entwicklungsländer mit einem unklaren Turnaround-Status Kuba, Nordkorea, Myanmar (Burma)

 

Obwohl es viele ETFs gibt, ist es zurzeit nicht möglich, in alle diese Länder zu investieren. Bei etablierten Schwellenländern gibt es genügend Indexfonds, aber bei exotischeren Staaten halten sich die Banken mit der Emission von ETFs zurück. Das liegt daran, dass auch Banken Schwierigkeiten haben, auf den lokalen Märkten Aktien oder andere Wertpapiere zu erwerben.

 

Bei einigen interessanten Emerging Markets können Sie als Anleger zumindest auf ETFs ausweichen, die eine Region abdecken. So gibt es beispielsweise ETFs auf den afrikanischen Kontinent oder die arabischen Golfstaaten wie Katar, Kuwait und andere. Auch Lateinamerika-Fonds decken zu einem gewissen Grad Länder wie Peru und Chile ab.

 

 

Beispiele für Regional-ETFs

 

 

 

Gesamtregion ETFs ISIN
Afrika FTSE/JSE Africa Top 40 LU0270000028
  FTSE/JSE Top 40 FR0010464446
  SGI Pan Africa FR0010636464
Asien DAXGlobal Asia LU0259323235
  MSCI Asia APEX 50 FR0010652867
  MSCI Asia-Pacific ex-Japan FR0010312124
  MSCI Asia-Pacific ex-Japan LU0322252171
  MSCI Emerging Markets Asia LU0292107991
  MSCI Far East ex-Japan DE000A0HGZS9
  MSCI Pacific LU0392495023
  MSCI Pacific ex Japan LU0322252338
  MSCI Pacific ex Japan LU0392495296
  MSCI Pacific ex-Japan DE000A0YBR12
Emerging Markets DAXGlobal BRIC LU0269999792
  FTSE BRIC 50 DE000A0MSAE7
  MSCI Emerging Markets DE000A0HGZT7
  MSCI Emerging Markets FR0010429068
  MSCI Emerging Markets LU0292107645
  MSCI Emerging Markets DE000A0YBR46
  MSCI Emerging Markets EMEA LU0292109005
Lateinamerika MSCI Latin America FR0010410266
  MSCI Latin America LU0292108619
  MSCI Latin America DE000A0NA0K7
Osteuropa MSCI EM Eastern Europe DE000A0HGZV3
  MSCI EM Eastern Europe LU0392495379
  South-East Europe Traded LU0259329869

 

 

Als Anleger sollten Sie bedenken, dass Investments in Schwellenländer sehr stark schwanken können. Vor allem kleinere Emerging Marktes sind noch nicht so stabil wie größere Märkte. Häufig gibt es nicht genügend Aktien an der jeweiligen Börse, die eine ausreichende Liquidität und entsprechende Umsätze aufweisen. Fondsmanager, die in solche Märkte mit größeren Summen einsteigen, lösen oft starke Kursausschläge aus. Die Aktien können innerhalb von Minuten beträchtlich steigen und fallen. Aus diesem Grund sind ETFs auf exotische und wenig bekannte Märkte fast nicht vorhanden. Der Zugang zur Börse in diesen Ländern ist oft schwierig und mit zahlreichen Hürden versehen.


Bevor Vietnam seinen Finanzplatz für Ausländer öffnete, mussten sich Investoren vor einigen Jahren noch persönlich vor Ort registrieren lassen. Hinzu kommen Risiken, die sich aus der Fremdwährung ergeben. Auch wenn die ETFs in Euro notieren und von Ihnen als Anleger in Euro gekauft werden, so notieren die im Fonds enthaltenen Aktien in der Währung des jeweiligen Landes. Gerade Devisen von Schwellenländern, deren Volkswirtschaft für Krisen anfällig ist, können enorme Schwankungen aufweisen. Ende der 1990er Jahre, als die Asienkrise viele Länder der Region durchschüttelte, fielen einzelne Währungskurse um fast 90 Prozent. In den letzten Jahren sind solche dramatischen Kurswechselveränderungen glücklicherweise nicht mehr aufgetreten.

 

Dennoch sollten Sie als Anleger Vorsicht walten lassen.

ETFs auf Schwellenländer bieten Ihnen zwar ungewöhnliche Chancen, aber Sie sollten die Risiken stets beachten.

 

 

Beispiele für ETFs auf Emerging Markets

 

 

 

Index ISIN Land
FTSE/JSE Africa Top 40 LU0270000028 Südafrika
FTSE Vietnam LU0322252924 Vietnam
MSCI India FR0010361683 Indien
MSCI Korea LU0292100046 Südkorea
MSCI Malaysia FR0010397554 Malaysia
MSCI GCC Countries ex Saudi-Arabia DE000A0RM470 Golfstaaten (Katar, Oman, Kuwait, Bahrain, VAE)
Bovespa FR0010408799 Brasilien
DAXGlobal Russia LU0269999958 Russland
MSCI Turkey DE000A0LGQN1 Türkei