Bangkok - Jede Menge Bodenschätze, strategisch gelegen zwischen Indien und China, viele junge bildungshungrige Menschen: Birma hat gute Zukunftsaussichten, glauben Ökonomen.
Birma hat ein großes Wachstumspotenzial und könnte bald zu den Klassenbesten in Asien gehören, glaubt die Asiatische Entwicklungsbank (ADB). «Birma könnte der nächste Wachstumsstar Asiens werden, aber dafür braucht es klare und anhaltende Entschlossenheit zu Reformen», sagte ADB-Vizepräsident Stephen Groff am Mittwoch in Bangkok bei Vorlage eines neuen Berichts.
Die ADB hält sieben bis acht Prozent Wachstum im Jahr für möglich, was das Pro-Kopf-Einkommen bis 2030 verdreifachen würde. «Mit seiner strategischen Lage, den reichhaltigen Naturressourcen und jeder Menge Arbeitskräften ist das Land in bester Position, um von dem dynamischen Wirtschaftswachstum Asiens zu profitieren», meinte Groff. Neben Reformen seien dafür vor allem Investitionen nötig.
Die Transport-, Strom- und Telefonnetze müssten ausgebaut und der Finanzsektor modernisiert werden, schreibt die ADB. Nur ein Viertel der Einwohner hat Strom und nur ein Fünftel der Straßen sind asphaltiert. Das Land müsse neben der Landwirtschaft, die heute mehr als die Hälfte der Einwohner ernährt, auch die Industrieproduktion und Dienstleistungsindustrie fördern, um Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu müsse in Erziehung, Gesundheit und soziale Netze investiert werden. Die ADB warnt, dass eine wirtschaftliche Liberalisierung Risiken birgt und Folgen des Klimawandels und der Umweltzerstörung sowie interne Konflikte das Land leicht vom Wachstumspfad abbringen könnten.
Birma hat nach Jahrzehnten als Militärdiktatur seit Frühjahr 2011 eine zwar vom Militär gesteuerte, aber auf dem Papier zivile Regierung. Präsident Thein Sein hat viele Reformen angeschoben. Er ließ politische Gefangene frei und startete Friedensgespräche mit Minderheiten. Westliche Länder lockerten deshalb ihre Sanktionen.
news.de/dpa