Asienstiftung,
Bullmannaue 11, D-45327 Essen
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Burma-Nachrichten 9/11, 16.11.2011 |
Inhalt in Kürze1. Fachtagung: Burma/Myanmar
auf dem Sprung - Entwicklungszusammenarbeit im Fokus!
Am 3. Dezember 2011 veranstaltet die Burma-Initiative im Asienhaus in Kooperation mit der Abteilung für Südostasienwissenschaft der Universität Bonn eine Fachtagung. Insbesondere auf Grund der aktuellen politischen
Ereignisse in Burma/Myanmar in den vergangenen Monaten halten wir es
für wichtig, über Handlungsmöglichkeiten des
Westens zu diskutieren. Vor diesem Hintergrund wollen wir die deutsche
Entwicklungszusammenarbeit sowie zivilgesellschaftliche
Möglichkeiten in Burma/Myanmar konstruktiv und kritisch
beleuchten. Die Fachtagung bildet den Abschluss eines Gesamtprojektes der Burma-Initiative zur Untersuchung von Möglichkeiten und Grenzen der Armutsbekämpfung in Burma/Myanmar. Hier finden Sie das Programm der Veranstaltung sowie weitere Informationen. Wir bitten um vorherige Anmeldung bis zum 27. November.
2009 erschien in einer kleinen Auflage der DIN A3-Bildkalender »Menschen in Myanmar/Burma«, der restlos ausverkauft wurde. Benno Kretschmann, Vorsitzender des Kunstvereins Bad Aibling, hat auf seinen Burma-Reisen Menschen aus dem Vielvölkerstaat in vielfältigen Alltagssituationen fotografiert. Neben mehreren humanitären Aktionen hat er mit Hilfe des Auswärtigen Amtes, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Asienstiftung in Essen eine Kunstausstellung mit zeitgenössischer Kunst im oberbayerischen Bad Aibling veranstaltet, zu der drei junge burmesische Künstler nach Deutschland eingeladen wurden.Die von Medien und Kunstwelt hochgelobte Ausstellung – die erste dieser Art in Europa - wurde danach erfolgreich in Passau, Essen und zweimal in Berlin ausgestellt. Benno Kretschmann konnte für sein diesjähriges Kalenderprojekt den vielfach ausgezeichneten Fotografen Gerard Saitner begeistern. Einzelpreis 15,95 Euro plus 3,05 Euro Versand = 19,00 EuroSollten Sie Interesse an der Abnahme von mehreren Exemplaren haben, wird natürlich ein dementsprechender Sonderpreis vereinbart. Dies gilt ganz besonders für Vereine/ Organisationen/Initiativen für Burma. Der Reinerlös geht an humanitäre Zwecke in Burma sowie an den »Deutsch-burmesischen Kunst- und Kulturverein« (in Gründung) Bilder Hintergrund Informationen Weitere Informationen und Bestellung per E-mail: fotosatz.kretschmann@t-online.de
Präsident Thein Sein hat Änderungen im
Parteiengesetz unterzeichnet, welche den Weg für eine erneute
Zulassung der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), unter der
Führung von Demokratie-Ikone Aung San Suu Kyi, ebnen. Am 18.
November soll ein Treffen stattfinden, in dem die NLD über
eine erneute Registrierung entscheiden wird. Sollte sich die NLD
dafür entscheiden, könnte sie bei den Nachwahlen, die
voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfinden, teilnehmen. Rund 40
Parlamentssitze sind zu vergeben.
Burmas Gesuch den Vorsitz der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) 2014 übernehmen zu dürfen, löste in der Region und international heftige Diskussionen aus. Außenminister Südostasiatischer Staaten äußerten sich positiv bezüglich Burmas Vorsitz und wollen das Land dabei unterstützen. Unter anderem hat sich Indonesiens Außenminister Marty Natalegawa nach seinem Burma-Besuch positiv für das Land und dessen Entwicklungen ausgesprochen. Ebenso sichern die Philippinen dem Land ihre volle Unterstützung zu. Die Mitglieder der ASEAN Inter-parliamantary Myanmar Causus (AIPMC) forderte die Mitgliedstaaten der ASEAN auf, die Menschenrechtsverletzungen, die in Burma weiterhin stattfinden, auf die diesjährige ASEAN - Gipfel Agenda aufzunehmen. Zudem sprechen sie sich gegen einen Vorsitz Burmas aus, da der Demokratisierungsprozess im Land sehr schleppend vorangetrieben wird. Die Entscheidung wird auf dem ASEAN-Gipfel, welcher Gestern, dem 15. November, eröffnet wurde, getroffen. Irrawaddy 14.11.; Manila Standard Today 15.11; Jakarta Post 16.11
Der burmesische Präsident Thein Sein hat eine viertägige Reise nach Indien unternommen, die er mit der Zusage eines US $ 500 Mio.-Kredits sowie der Vereinbarung zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Bereich Wirtschaft, Landwirtschaft, Energie, Bildung und Sicherheit beendete . Die Vereinbarungen mit Burma können als Schritt Indiens verstanden werden, um seine strategische und wirtschaftliche Macht in Burma auszuweiten - ein Zeichen, dass wenige Wochen nach Abbruch eines Millionen-schweren von China finanzierten Staudamm-Projekts gesetzt wird. Die Verhinderung des Projekts wird als erster Schritt verstanden, den Einfluss Chinas im Land einzudämmen. Indien scheint im Kampf um die Gunst und die Macht im
geostrategisch günstig gelegenen und rohstoffreichen Burma
momentan zu führen. Wenn es um Investitionen in Burma ging,
hatte Indien lange in Chinas Schatten gestanden, doch mit der neuen
„look East“ Strategie, die gute Beziehungen mit
Burma als auch Vietnam verfolgt, verändern sich nun die
Machtverhältnisse.
Burma empfing in den letzten Wochen hochrangigen Besuch aus Deutschland, Großbritannien, den USA und der Vereinten Nationen (VN). Seit den Bemühungen der burmesischen Regierung, den westlichen Forderungen entgegenzukommen, findet vermehrter Dialog mit dem Westen statt. Im Fokus der Forderungen des Westens für eine weitere Annäherung stehen die Freilassung aller politischen Gefangenen, ein Friedensabkommen mit den ethnischen Minderheiten, der Dialog mit allen demokratischen Kräften sowie die Verbesserung der Menschenrechtslage. Die Delegationen trafen sowohl Regierung als auch Opposition in Burma. Deutschland Nach seiner zweitägigen Reise nach Burma äußerte sich Werner Hoyer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, positiv über die Veränderungen und stellte „ernsthaften Versöhnungswillen“ bei Regierung und Opposition fest. Laut eines Artikels der Deutschen Welle sprach er sich für eine vermehrte Entwicklungszusammenarbeit und eine schrittweise Lockerung der Sanktionen aus, um das Land so aus seiner Isolation zu holen. Dies sei jedoch nur möglich, wenn das Land sich weiterhin positiv entwickle und die Menschenrechtssituation sich verbessere. USA US-Sondergesandter Derek Mitchell bereiste zum zweiten mal innerhalb von zwei Monaten das Land. Die Besuche sind Teil der Annäherungspolitik der USA. Wie Hillary Clinton, Außenministerin der Vereinigten Staaten, in der letzten Woche verlauten ließ, gebe es Zeichen für echte Veränderung in Burma, und falls die politischen Gefangenen freigelassen und Reformen eingeleitet würden, seien die USA zu einer Partnerschaft mit Burma bereit. Die USA scheinen die Gelegenheit der gesetzten Zeichen Burmas gegen China und der Öffnung des Landes in Richtung Westen zu nutzen, um ihren Einfluss in der Region zu erhöhen Großbritannien Großbritanniens Entwicklungsminister Andrew Mitchell befindet sich zur Zeit auf seiner dreitägigen Reise in Burma. Im Interview mit BBC sagte er, es gebe genug Veränderungen im Land, um eine Reise zu rechtfertigen. Zudem habe er uneingeschränkten Zugang zu allen Regierungsebenen, was zeige, dass sich im Bezug auf Dialog viel getan hat. Nun müssten jedoch Taten folgen. Vereinte Nationen Auch die Vereinten Nationen reagieren auf die Entwicklungen im Land. So machte der UN-Sonderbeauftragte für Burma Vijay Nambiar Anfang November eine fünftägige Reise nach Burma. Nambiar sagte, es sei eine „historische Gelegenheit“ für Veränderungen im Land. Für diesen Prozess betonte er jedoch ebenfalls die Wichtigkeit der Freilassung der politischen Gefangenen. Irrawaddy 25.10; DVB 3.11; BBC 15.11; Deutsche Welle 10.11.; AFP 02.11.
Seit Beginn der gewaltsamen Auseinandersetzungen im
Kachin-Staat
im Juni 2011 häufen sich die Berichte über
Menschenrechtsverletzungen
seitens der burmesischen Armee (Tatmadaw): zahlreiche Vergewaltigungen,
Plünderungen von Dörfern, unzählige
Fälle von Zwangsarbeit sowie
hunderte in den Kampfzonen des Kachin-Staates gefangene Zivilisten.
Zudem kam es in den letzten Wochen zu den wohl stärksten
Kämpfen seit
Beginn der Auseinandersetzungen zwischen Tatmadaw und der Kachin
Independence Army (KIA), dem bewaffneten Flügel der Kachin
Independence
Organisation (KIO).
Seitdem die Regierung zu Friedensgesprächen
aufgerufen hat, nahm sie an sieben Gesprächen teil. Bisher
erfolgreich abgeschlossen wurden die Friedensabkommen mit der United Wa
State Army sowie der National Democratic Alliance Army. Die
übrigen Gespräche waren entweder erfolglos, oder ihr
Ausgang ist noch unentschieden. Die Karen National Union (KNU) hat nun
ein Friedenskomitee gegründet, um am kommenden Samstag ein
politisches Gespräch mit Thein Sein über
mögliche Friedensabkommen zu führen. Reuters 14.11.;, asian correspondent 12.11.; Irrawaddy 10.11.; Mizzima 10.11.; Shan Herald 3.11. |
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