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Leser helfen + Frankfurt schreibt! * Home * Politik * Zehn Jahre nach 9/11 Suchbegriff eingeben Suche starten Die Vorgeschichte Der 11. September 2001 10.09.2011 · Als die Twin Towers einstürzten, wurde die Welt eine andere. Amerika erfuhr die schlimmste Attacke seit Menschengedenken. Das Verbrechen ist vergolten - Bin Ladin ist tot. Aber die alte Welt kommt nicht wieder. Von Wolfgang Günter Lerch Artikel Bilder (3) Lesermeinungen (18) lerch © Ground Zero: Bodennullpunkt nennt man die Stelle, an der eine Atombombe explodiert ist. In Bin Ladins Dschihad war es dieser Ort in Manhattan Nicht im Höhlen-Labyrinth von Tora Bora im Grenzgebiet von Afghanistan und Pakistan, wo man ihn jahrelang vermutet hatte, sondern in einer aufgeräumten pakistanischen Pensionistenstadt ereilte ihn sein Schicksal. Den Namen des Ortes Abbottabad, wo vornehmlich Offiziere im Ruhestand residieren, hatte bis dahin kaum jemand gehört. Am 2. Mai 2011 frühmorgens stürmte ein mit Hubschraubern eingeflogenes Spezialkommando der amerikanischen Streitkräfte einen villenartigen, mauerbewehrten Komplex, drang in das Innere der Wohnräume ein und erschoss im zweiten Stock Usama Bin Ladin, den am meisten gesuchten Terroristen der Erde. Mit ihm starben im Kugelhagel ein Sohn und vier weitere Personen; siebzehn Personen wurden gefesselt zurückgelassen. Die gesamte Aktion, bei der ein Hubschrauber abstürzte, dauerte vierzig Minuten. Die Amerikaner erlitten keine Verluste. Als Präsident Obama den Erfolg vermeldete, war ihm die Erleichterung anzumerken. In Washington und New York feierten vor allem junge Leute spontan: Der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, als zwei Flugzeuge in das World Trade Center gelenkt wurden, eines das Pentagon in Washington angriff und eines abstürzte, bevor es ein ebenso wichtiges Ziel attackieren konnte, dazu der Inspirator, Geldgeber und Organisator zahlloser anderer Terroranschläge und Mitbegründer von Al Qaida, war zur Strecke gebracht worden. Die schlimmste Attacke auf amerikanischem Boden seit Menschengedenken war vergolten. In Amerika hatten durch den Angriff vor zehn Jahren rund dreitausend Menschen das Leben verloren. Hinzu kamen die zahlreichen Toten bei Terroranschlägen zuvor und danach in vielen Teilen der Welt. Weitere Artikel * Pakistan: Die Terrorpaten * Der 11. September 2001 und das Ende aller Kriege * Kommentar zu Pakistan: Keine Erklärung * Pakistan: 40 Tote bei Anschlag auf Moschee * 20 Tote bei Taliban-Angriff im Nordwesten Pakistans * Nie aufhören, darüber zu reden * Ausstellung: Bilder vom 11. September * Ground Zero: Das Grundstück * Ground Zero: Wunder sind nicht zu erwarten * Zehn Jahre nach 9/11: Mr. President, es wird ein leichter Tag * FAZ.NET-Sonderseite: Zehn Jahre nach 9/11 Al Qaida und seine Sympathisanten entfesselten in Madrid (2004) und London (2005), in Nordafrika, im Nahen und Mittleren Osten und in Indonesien eine Welle der Gewalt. Insgesamt sind bis heute durch die von Al Qaida ausgehende Gewalt Zigtausende getötet worden, weitaus mehr Muslime als Nichtmuslime. Die meisten kamen während des seit 2003 von Präsident Bush und von Premierminister Blair geführten Irakkrieges ums Leben, den die Terroristen von Al Qaida zu ihren Gunsten nutzen wollten: zur Errichtung eines islamischen Emirats im Irak, das als Keimzelle für ein Kalifat auf der gesamten Arabischen Halbinsel dienen sollte. Schiiten reagierten erfreut auf die Todesnachricht aus Abbottabad, denn sie hatten am meisten unter Anschlägen zu leiden. Pakistan Bin Laden © dapd Im Bild der „gute Hirte”: Usama Bin Ladin Jahrhundertverbrechen gesühnt Auch in Europa wurde Genugtuung geäußert, Bundeskanzlerin Merkel sprach sogar davon, sie freue sich über den Tod Bin Ladins. Zwar gab es auch Kritik: Die Amerikaner hätten Bin Ladin festnehmen und einem ordentlichen Gericht überstellen müssen. Doch es überwog die Befriedigung darüber, dass ein Jahrhundert-Verbrechen gesühnt sei. Unangenehmen Fragen sah sich vor allem die Regierung in Islamabad ausgesetzt. War es möglich, dass niemand in Pakistan von Bin Ladins Aufenthalt in Abbottabad wusste? Die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu ihrem langjährigen Verbündeten im Antiterrorkampf sind schlechter denn je. Eigentlich war sofort klar, dass der „11. September“ eine welthistorische Zäsur markierte. Amerika stürzte noch 2001 die Taliban-Regierung in Afghanistan; erstmals trat Deutschland, das auch politisch maßgeblich an einer Neuordnung am Hindukusch mitwirkte, im Rahmen eines UN-Mandats zusammen mit rund vierzig anderen Ländern in einen Krieg im fernen Asien ein. Die Virulenz des „Clash of civilizations“ (Samuel Huntington), von vielen geleugnet, war sichtbar geworden. Offenbar trug zumindest ein Teil der islamischen Welt einen solchen Hass auf den Westen, insbesondere auf die Vereinigten Staaten, aber auch auf deren Verbündete in der islamischen Welt, in sich, dass sie diesen offen den Krieg erklärte. Kurz nach den Anschlägen dozierte Bin Ladin in einer Video-Botschaft: „Der Mythos vom großen Amerika ist eingestürzt. Der Mythos der Demokratie ist eingestürzt. Die Menschen haben begriffen, dass die Werte Amerikas falsch sind. Der Mythos vom Land der Freiheit ist zerfallen. Der Mythos von der nationalen Sicherheit Amerikas ist zerfallen. Der Mythos von der CIA ist zerfallen, Gott sei gedankt dafür!“ Schon lange vor den Anschlägen auf die Twin Towers war Usama Bin Ladin das Idol der Kreise, die so dachten, und einer ihrer wichtigsten ideologischen Stichwortgeber. Bin Ladin: Spross einer reichen Familie An der Wiege gesungen hatte man einen solchen Werdegang diesem Spross einer reichen Familie ganz gewiss nicht. Deren Weg führte vom Wadi Hadramaut im Jemen nach Dschidda und Riad in Saudi-Arabien. Bin Ladins Vater Mohammed schuf als Bauunternehmer einen großen Teil der saudi-arabischen Infrastruktur; seine Beziehungen zum Königshaus wurden eng. Usama, wohl 1957 als eines von 54 Kindern geboren, sollte zeitlebens vom Milliarden-Vermögen der Firma zehren; trotz des späteren Bruchs mit einem großen Teil seiner Familie erhielt er offenbar bis zuletzt in Pakistan Zuwendungen. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde Usama Bin Ladin endgültig vom Milliardärssohn zum muslimischen Radikalen, zum Mudschahid (Glaubenskämpfer), schließlich zum Terroristen. Drei wichtige Ereignisse des Jahres 1979 hatten dazu beigetragen: die Besetzung der heiligen Moschee in Mekka durch Anhänger eines selbsternannten „Mahdi“, die Islamische Revolution des Ajatollah Chomeini in Teheran und vor allem der Einmarsch der Sowjetunion in Kabul und die Besetzung des Landes. Moskau aus Afghanistan zu vertreiben wurde ein zentrales Ziel dschihadistischer Bestrebungen – nicht nur für Bin Ladin, der sich schon zuvor in Saudi-Arabien intensiv der Religion zugewandt hatte. Er beschloss, sich fortan dem Kampf für die „Befreiung der Muslime von fremder Herrschaft“ zu widmen. Die achtziger Jahre wurden für den saudischen Staatsbürger Bin Ladin, der zu jener Zeit noch nicht mit seinem Heimatland gebrochen hatte, sondern noch dessen Unterstützung genoss, zu einer Lebenswende: Er engagierte sich an der Spitze „arabischer Afghanen“ am Hindukusch und trug, militärisch wie finanziell, zum Widerstand der Mudschahedin gegen die Sowjetmacht bei, obgleich die militärischen Erfolge der arabischen Afghanen bisweilen übertrieben wurden. Schon damals diente den Afghanen das benachbarte Pakistan, in dem unter dem Präsidenten Zia-ul-Haq islamistische Kräfte mehr und mehr erstarkten, als Rückzugs- und Unterstützungsraum. In Peshawar wurde Al Qaida gegründet Auch Saudi-Arabien war an dieser „Fundamentalisierung“ des pakistanischen Islam beteiligt – mit Geld und Ideologie-Export. Das dauert bis heute an. Und Amerika, mit Riad eng verbunden – der Kalte Krieg war noch nicht vorüber –, unterstützte seinerseits die afghanischen Mudschahedin. Es verwundert denn auch nicht, dass Bin Ladin zusammen mit dem Palästinenser Abdallah Jusuf Azzam im Jahr 1988 im pakistanischen Peshawar die Organisation Al Qaida gründete. Das Wort bedeutet „Basis, Grundlage, Fundament“. Gemeint ist damit die militärische, logistische, finanzielle und ideologisch-religiöse Grundlage für den Kampf gegen die „Feinde des Islam“. Darunter verstand Bin Ladin, in Anlehnung an von ihm verehrte islamistische Autoren wie Sajjid Qutb, ein durchaus weltgeschichtliches Ringen der Muslime mit den „Zionisten“ und den „modernen Kreuzzüglern“. Zu dem Zeitpunkt, da Al Qaida entstand, waren dies vornehmlich die sowjetischen Kommunisten. Nach deren Abzug aus Afghanistan 1989, den die Mudschahedin wie Al Qaida als Beweis für die unwiderstehliche Kraft des Islam ansahen, und dem Zusammenbruch des Ostblocks, den sie sich allein zuschrieben, kam aber wieder der Westen, insbesondere Amerika, in das Visier der Radikalen. Der saudische Wahhabismus, salafistische, rückwärtsgewandte religiös-politische Utopien der frühislamischen Periode und ein Schuss Dritte-Welt-Ideologie, den insbesondere jene Islamisten mitbekommen hatten, die im Westen studierten, formten sich zu einem geistigen Amalgam, das den „Kampf gegen die Ungläubigen“ bis hin zum Terror im Sinne eines antiimperialistischen Dschihad („heiligen Krieges“) ausdeutete. Al Qaida überzog Saudi-Arabien mit einer Welle von Attentaten Die neunziger Jahre wurden für Bin Ladin und Al Qaida jene Zeit, in der ihr Einfluss immer stärker wurde; in den Anschlägen von New York und Washington erreichte er seinen mörderischen Höhepunkt. Dass der saudische König Fahd – ein enger Freund der Familie Bin Ladin – 1991 amerikanische und andere westliche (christliche) Soldaten ins Land holte, um das von Saddam Hussein besetzte Kuweit zu befreien und sein eigenes Territorium vor einer möglichen irakischen Invasion zu schützen, erboste Bin Ladin. Nun wurde er zum erbitterten Feind Saudi-Arabiens, und Al Qaida überzog nach dem Sieg Amerikas über Saddam Saudi-Arabien mit einer Welle von Attentaten, die sich gegen die Anwesenheit „ungläubiger“ amerikanischer Truppen auf heiliger islamischer Erde richteten. Dieses Ziel erreichte er weitgehend. Saudi-Arabien entzog Bin Ladin die Staatsbürgerschaft. 1992 ging er nach Sudan. Vier Jahre später warf man ihn auch dort, vom Ausland unter Druck gesetzt, hinaus. Nach ihrem Sieg über die Sowjetunion bekämpften sich derweil in Afghanistan die verschiedenen Mudschahedin-Gruppen bis aufs Messer. Mit saudischer Hilfe und zunächst auch amerikanischem Wohlwollen etablierten sich die Taliban: eine bewaffnete, steinzeit-fundamentalistische Macht, die sich vornehmlich aus afghanischen und pakistanischen Paschtunen rekrutierte. Ihr Führer Mullah Omar ging mit Bin Ladin, die Taliban gingen mit Al Qaida eine Symbiose ein. Der Kampf um die Vorherrschaft in Afghanistan – vornehmlich gegen die tadschikisch-usbekische Nordallianz und das Regime Najibullahs in Kabul – lief parallel zu den antiwestlichen, antiamerikanischen Terroraktionen. Al Qaida richtete Lager zur Ausbildung von Terroristen ein und internationalisierte ihren Terror. Als am 26. Februar 1993 Ramzi Ahmad Jusuf versuchte, das World Trade Center in die Luft zu sprengen (sechs Tote, mehr als tausend Verletzte), geriet Bin Ladin erstmals konkret in den Fokus der Sicherheitsbehörden. Der Attentäter, ideologisch eingefärbt von dem blinden ägyptischen Prediger Omar Abdal Rahman, war zuvor in einem Al-Qaida-Lager in Afghanistan gewesen. „Schläfer“ bereiteten sich auf den Terror vor Nach der Einnahme Kabuls und der Machtübernahme durch die Taliban 1996 wurde deren Symbiose mit Al Qaida noch enger. Die Gruppe hatte einen Organisationsgrad erreicht, der Anschläge überall in der Welt ermöglichte. „Schläfer“ wie der Ägypter Mohammed Atta, der eines der Flugzeuge des „11. September“steuerte, bereiteten sich in Deutschland, aber auch in Amerika selbst auf den Terror vor. Als 1998, von Bin Ladin autorisiert, Anschläge auf die amerikanischen Botschaften in Nairobi und Daressalam verübt wurden (224 Tote, an die fünftausend Verletzte), erklärte Washington den Al-Qaida-Gründer 1999 zur meistgesuchten Person; ein pakistanisches Geheimkommando sollte ihn aufspüren und töten. Amerikanische und saudische Versuche sowie Bemühungen der Vereinten Nationen, von den Taliban die Auslieferung Bin Ladins zu erreichen, schlugen fehl. Am 12. Oktober 2000 verübte Al Qaida einen Anschlag auf das amerikanische Kriegsschiff „USS Cole“ im Jemen, und zwei Tage vor 9/11 tötete ein Kommando Bin Ladins den charismatischen Führer der afghanischen Nordallianz, Ahmed Schah Massud. Dann stürzten die Twin Towers ein. Fast zehn Jahre sollten nach 9/11 und dem Sturz der Taliban in der Operation „Enduring Freedom“ vergehen, bis Bin Ladin aufgespürt und getötet wurde. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr Leute gewannen den Eindruck, die zivilisierte Welt jage ein Gespenst. So sehr schien sich der Oberterrorist den Nachstellungen seiner Verfolger entzogen zu haben, dass Gerüchte aufkamen, er sei gar nicht mehr am Leben. Oder es hieß, Amerika habe gar kein Interesse mehr daran, Bin Ladin aufzuspüren, gefangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen, befürchte es doch, Bin Ladin werde Washingtons und der CIA Verstrickungen in das komplexe Gewirr von „Afpak“ – Afghanistan und Pakistan – bloßstellen. Ein lebendiger Bin Ladin dagegen erlaube es, den von vielen kritisierten „Krieg gegen den Terror“ weiterzuführen und zu rechtfertigen. Bin Ladin kam die Hauptverantwortung zu Doch von Zeit zu Zeit wurden all diese Behauptungen Lügen gestraft, war man dem Paten des Terrors doch auf der Spur. Auch Bin Ladin meldete sich immer dann zu Wort, wenn man an seinem Fortleben wieder zu zweifeln begann. Auf Videos richtete er Botschaften an seine „Kämpfer“ und an den Westen; aus diesen Botschaften wurde auch immer klarer, dass ihm – entgegen seinen Stellungnahmen unmittelbar nach dem „11. September“, in denen er seine Urheberschaft an den Anschlägen noch abgestritten hatte – doch die Hauptverantwortung für diese Untaten zukam. Er deutete Einzelheiten an, die nur er kennen konnte. Mit rund der Hälfte der 19 Attentäter, von denen 15 saudische Staatsbürger waren, hatte er persönlichen Kontakt gehabt. Am 29. Oktober 2004, kurz vor der amerikanischen Präsidentenwahl, hörte die Welt wieder eine seiner Botschaften: „Während ich auf diese (im Libanon-Krieg) zerstörten Türme im Libanon blickte, kam mir der Gedanke, dass der Tyrann ebenso bestraft werden muss und wir Türme in Amerika zerstören sollten, damit er erfährt, was wir erfahren haben, und er davon abgeschreckt wird, unsere Frauen und Kinder zu töten.“ Im Bild gab er den „guten Hirten“, der, einfach gekleidet und gestützt auf einen knorrigen Stab, an der Seite Ayman al Zawahiris, seines ägyptischen Stellvertreters, durch felsiges Gelände schritt – eine Verkörperung des wenig aufwendigen Lebens, das der Wahhabismus und Salafismus eigentlich von seinen Anhängern fordert. Zu diesem Zeitpunkt war Bin Ladin in der islamischen Welt auf dem Höhepunkt seines Ansehens angelangt. Unter seinem Nachfolger wird weiter gebombt Der Terror ging unterdessen weiter. Anschläge im Irak, im Jemen, in Jordanien, in Marokko zeigten, dass Al Qaida längst Tentakel entwickelt hatte: von Al Qaida auf der Arabischen Halbinsel über Al Qaida im Maghreb bis hin nach Deutschland. Einige von Bin Ladins Vertrauten, etwa Ramzi Binalshib und Khaled Scheich Mohammed, wurden in Pakistan festgenommen. 2004 scheiterte eine pakistanische Aktion, Bin Ladin und seinen Stellvertreter Zawahiri aufzuspüren. Immer wieder gab es Äußerungen, Bin Ladin halte sich im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet verborgen, lenke von dort aus Teile seines Netzwerks. Erste Berichte, Bin Ladin halte sich dauerhaft auf pakistanischem Boden auf, wurden 2010 von der Regierung in Islamabad bestritten. Nach der Tötung des Terroristen wusste die Welt, dass diese wohl stimmten. Die Schüsse von Abbottabad beendeten das Leben eines Mannes, der selbst keinerlei Pardon gab und noch die grauenhaftesten Verbrechen mit dem „Kampf gegen die Kreuzzügler“ und für einen „islamischen Weltstaat“ rechtfertigte. Unter seinem Nachfolger Ayman al Zawahiri wird weiter gebombt. Der Aufenthaltsort von Mullah Omar ist unbekannt. Zur Homepage FAZ.NET Mehr zum Thema: Das Dossier des F.A.Z.-Archivs zum 11. September unter www.faz-archiv.de/download Quelle: F.A.Z. Hier können Sie die Rechte an diesem Artikel erwerben Themen zu diesem Beitrag: * Abbottabad * Afghanistan * Al-Qaida * Amerika * Angela Merkel * Asien * Barack Obama * CIA * Alle Themen Weitersagen Kommentieren Merken Drucken Weitersagen Facebook Twitter Google+ per E-Mail Permalink ____________________ Beitrag per E-Mail versenden Die Vorgeschichte des 11. September 2001 Die Vorgeschichte Der 11. September 2001 Von Wolfgang Günter Lerch Als die Twin Towers einstürzten, wurde die Welt eine andere. Amerika erfuhr die schlimmste Attacke seit Menschengedenken. Das Verbrechen ist vergolten - Bin Ladin ist tot. Aber die alte Welt kommt nicht wieder. Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingaben. E-Mail-Adresse des Empfängers (Mehrere Adressen durch Kommas trennen) E-Mail______________ Ihre E-Mail Adresse E-Mail______________ Ihr Name (optional) Name________________ Ihre Nachricht (optional) __ __ __ Sicherheitscode Sicherheitscode Um einen neuen Sicherheitscode zu erzeugen, klicken Sie bitte auf das Bild. Bitte geben Sie hier den oben gezeigten Sicherheitscode ein. ____________________ Abbrechen Versenden Beitrag per E-Mail versenden Vielen Dank Der Beitrag wurde erfolgreich versandt. Schließen Diskutieren Sie mit! Lesermeinungen zu diesem Artikel (18) Hilfe - mein Verstand "rebelliert"! Philipp Lindgren (Lindgren) - 11.09.2011, 10:37 Uhr Die vielen "roten" Bewertungsmarken zeigen........................... Michael Fichtner (kartracer) - 11.09.2011, 09:57 Uhr Wir sollten dem "11. September" gedenken, ja, aber auch dem 11. September 1973 Stephen Lindholm (StephenLindholm) - 11.09.2011, 07:57 Uhr Danke, Zap Beeblebroxx (zap.beeb) - 11.09.2011, 07:53 Uhr Der Massenmord ist vergolten? Uwe Ellinghausen (UweEllinghausen) - 11.09.2011, 05:09 Uhr Alle lesen [2.2282] Weitersagen Facebook Weitersagen Facebook Google+ Twitter per E-Mail Permalink ____________________ Beitrag per E-Mail versenden Die Vorgeschichte des 11. September 2001 Die Vorgeschichte Der 11. September 2001 Von Wolfgang Günter Lerch Als die Twin Towers einstürzten, wurde die Welt eine andere. Amerika erfuhr die schlimmste Attacke seit Menschengedenken. Das Verbrechen ist vergolten - Bin Ladin ist tot. Aber die alte Welt kommt nicht wieder. Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingaben. 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