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News aktuell › 2. Deutschland › 3. Deutsche Bahn › 4. BILD-Reporter ganz allein im ICE - Meine irre Geister-Fahrt mit der Deutschen Bahn BILD-Reporter ganz allein im ICE | Meine irre Geister-Fahrt mit der Deutschen Bahn Ganz allein im ICE - Die irre Geisterfahrt eines BILD-Reporters Quelle: BILD 5:03 Min. * Teilen * * Twittern * per Whatsapp verschicken * per Mail versenden Artikel von: WILLI HAENTJES veröffentlicht am 13.07.2017 - 22:04 Uhr Ich gebe zu: Ich habe in der Bahn gern meine Ruhe. Aber SO gespenstisch still muss es wirklich nicht sein. Dienstagabend, Hamm in Westfalen. Ich sprinte die Treppen zu Gleis 5 hoch, um den IC 2907 um 21.11 Uhr nach Berlin zu erwischen. Im Augenwinkel sehe ich: Abfahrt heute auf Gleis 6, direkt gegenüber. Kein Problem. Rein in den Zug, ab nach vorn – da gibt es meiner Erfahrung nach die wenigsten Platz-Reservierungen. Den Sprint hätte ich mir sparen können, die Bahn gondelt mit ein paar Minuten Verspätung los. Einfach gruselig! So dunkel war es in den Zugabteilen im ICE Einfach gruselig! So dunkel war es in den Zugabteilen im ICEFoto: Willi Haentjes Weil nichts los ist im Abteil, setze ich mich nach fünf Minuten auf einen Vierer-Platz. Mehr Beinfreiheit. 25 Minuten später rollen wir durch den Bielefelder Bahnhof – ohne Halt. Komisch. Fällt der aus? Oder macht die Bahn jetzt, mit ein paar Jahren betriebsbedingter Verspätung, bei der Bielefeld-Verschwörung mit? Mal den Schaffner fragen, wenn er denn kommt. Aber der kommt nicht. Beleuchtung im gesamten Zug ausgeschaltet Draußen geht die Sonne unter, ich höre Coldplay: „Just because I’m losing – doesn’t mean I’m lost.“ Wieso ist die Beleuchtung im Abteil eigentlich nicht eingeschaltet? Ich gehe in den nächsten Waggon, um zu checken, ob die Energieversorgung in meinem Abteil vielleicht unterbrochen ist und deshalb nichts los ist. Fehlanzeige. Ich gehe weiter. Nur im Bordbistro brannte Licht. Der Müll stand noch herum, Personal war aber auch hier nicht Nur im Bordbistro brannte Licht. Der Müll stand noch herum, Personal war aber auch hier nichtFoto: Willi Haentjes Mittlerweile ist es stockduster draußen. Und drinnen. Der ganze Zug ist ein schwarzer Tunnel. Mit einer Ausnahme: Der Kiosk im Bordbistro ist beleuchtet. Aber verschlossen. Hinter der Glasscheibe liegen einsam Cracker und Zeitungen. Keine Bedienung. Und in diesem Moment wird mir bewusst: seit ich diesen Zug betreten habe, ist mir keine Menschenseele mehr über den Weg gelaufen. Bin ich hier wirklich allein? Die Reservierungsanzeigen zeigen einen gut gefüllten Zug an – nur je weiter ich durch den Zug laufe, desto einsamer fühle ich mich. Sieben Schiebetüren öffnen und schließen sich mit einem Zischen, dann stehe ich am anderen Ende des Zuges und habe Gewissheit. Ich bin allein in der Geisterbahn. Und habe keine Ahnung, wo die Reise hingeht. Auch Interessant * * Im Bordbistro gab es immerhin die Tageszeitungen dieses Mal gratis Im Bordbistro liegen TageszeitungenFoto: Willi Haentjes Auf meinem Weg zurück zu meinem Platz leuchte ich mit dem Smartphone die Sitzplätze an. Links und rechts immer wieder Spuren menschlicher Existenz. Das aufgeschlagene Bahn-Magazin. Eine Chips-Tüte. Eine ziemlich leere Flasche Bier. Ich war noch nie so kurz davor, den Spuckschluck eines fremden Menschen zu trinken. Und noch nie in meinem ganzen Leben habe ich mir so sehr gewünscht, irgendjemandem den Fahrschein zeigen zu müssen. Oder dem Kaffee-oder-andere-kühle-Getränke-Mann ein Kopfschütteln zu schenken. Oder einfach nur einem Rentner dabei zuzugucken, wie er den Sitzplatz seines Koffers verteidigt. Ich laufe noch einmal durch den Zug, um ganz, ganz sicher zu sein. Sechs Minuten und 43 Sekunden brauche ich von einem Ende ans andere. Im Aufenthaltsraum der Schaffner entdecke ich die Briefumschläge mit den Fahrgastrechten. Ich frage mich, ob ich, sollte ich das überleben, für den Höllen-Tripp bestraft oder entschädigt werde. Scheint aber kein gängiges Problem zu sein: In dem Fahrgastrechte-Wisch steht leider nichts von unbegleiteten Reisen in Geisterzügen. Ich wechsele die Gangseite und setze mich in Fahrtrichtung rechts hin – hier scheint das Mondlicht. Es könnte sehr romantisch hier sein. Aber es ist einfach nur einsam. Und gruselig. Irgendwann halten wir auf freier Strecke und lassen eine andere Bahn passieren. Ich erkenne die Silhouetten der vorbeirauschenden Menschen. Gott muss das schön sein. Eine Schicksalsgemeinschaft. Beim Halt in Hannover öffneten sich die Türen nicht. Zudem stand der ICE nicht auf der Anzeigetafel Beim Halt in Hannover öffneten sich die Türen nicht. Zudem stand der ICE nicht auf der AnzeigetafelFoto: Willi Haentjes Auf meine Online-Anfragen – das WLAN läuft! – reagiert die Bahn nicht, die Gespräche mit der Kundenhotline reißen nach wenigen Sekunden ab. Schlechte Verbindung. Kannste dir nicht ausdenken. Was soll ich jetzt machen? Die Polizei anrufen? Die Feuerwehr? Der Zug rollt durch die niedersächsische Pampa. Um 23.06 erreichen wir Hannover Hauptbahnhof – und der Zug hält tatsächlich an. Ich renne zur Tür, will nur raus aus der Geisterbahn – aber keine Chance. Ich kann so lange drücken wie ich will, das Tor zur Zivilisation öffnet sich nicht. Auf der Gleis-Anzeige steht, dass gerade kein Zug da sei. Heimlich rechne ich damit, dass jetzt der Kerl von der versteckten Kamera auftaucht und das Spektakel auflöst. Und tatsächlich: Ich höre Stimmen, ganz vorn am Zug! Menschen! Eine Tür wird zugeschlagen, jemand klopft von außen auf die Scheibe – und weiter geht die irre Fahrt. Ich bin nach ganz vorne gerannt, da, wo die Tür den Weg zum Fahrerraum versperrt. Vor dem Hannover-Stopp war es dunkel hier. Jetzt ist durch den Türspalt ein Lichtschein zu sehen. Wo sich sonst Fahrgäste durch die Gänge drängen, war dieses Mal nichts los. Ein beunruhigendes Gefühl Wo sich sonst Fahrgäste durch die Gänge drängen, war dieses Mal nichts los. Ein beunruhigendes GefühlFoto: Willi Haentjes Ich klopfe gegen die Tür, erst zaghaft, später mit voller Wucht. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib, aber nichts passiert. Durch den Spalt sehe ich, dass am Ende eines zwei Meter langen Flures die nächste Tür, sehr massiv, liegt. Dahinter erst liegt die Fahrerkabine. Zwei Türen, die Fahrt- und Maschinengeräusche – ich kann so laut schreien wie ich will, niemand wird mich hören. Nach zehn Minuten gebe ich auf und setze mich wieder auf meinen Platz. Warum hab ich nicht schon früher hier Alarm gemacht, als der Zug noch in Hannover stand? Keine Ahnung. Jetzt ist es zu spät. Ich überlege kurz, in die erste Klasse zu wechseln, einfach nur aus Prinzip. Aber dann bleibe ich doch sitzen, direkt neben dieser Tür, hinter der mutmaßlich ein Lokführer hockt und denkt, ohne Passagiere durch die Nacht zu gondeln. Mutmaßlich. Irgendetwas in mir glaubt nun, dass die Maschine auf Autopilot eingestellt ist. Dass da ein Bewegungssensor beschleunigt und bremst. Denn genau das passiert jetzt immer öfter: Teilweise geht es im Schritttempo durch Bimmel-Bahnhöfe, ein paar Ortsschilder kann ich erkennen. Die Schilder und Google Maps sagen mir: Die Himmelsrichtung stimmt. Osten. Ein Freund schreibt: Wenn du aufwachst, bist du in Warschau. Ich trau mich aber gar nicht, die Augen zuzumachen. Andere Freunde raten: Ruf die Polizei. Schick uns deinen Standort. Versteck dich unterm Sitz. Verstecken? Vor wem denn?! Um 0.38 Uhr trudelt der erste sinnvolle Tipp ein: Such das Bordtelefon im Aufenthaltsraum der Schaffner. In dem Kabuff zeigt ein kleiner Monitor mit weißer Schrift an „Fahrt unterbrechen“ und „Fahrt abbrechen“. Wie das gehen soll: Keine Ahnung. Links neben dem Bildschirm hängt das Telefon, darüber zum Glück eine Legende. Abnehmen, „L“ wählen, den roten Knopf gedrückt halten – und man kann mit dem Lokführer sprechen. Ich sage. „Hallo?!“ Stille. Mist, hatte den Knopf ja auch nicht gedrückt. Also noch mal, mit gedrücktem Knopf: „Hallo?!“ Drei Sekunden Ruhe. Eine Ewigkeit. Dann: „Ist da jemand im Zug?!“. Ja! Ich! „Ich dachte, ich hätte die Kutsche für mich.“ Wir sind in diesem Moment mit 120 km/h irgendwo zwischen Rathenow und Schönhausen in der Brandenburger Heide. Und ich war noch nie so dankbar, dass ein Zug auf offener Strecke einfach stehen bleibt. Die Tür zum Fahrerhäuschen öffnet sich. Ein grinsender Lokführer lotst mich herein und sagt: „Ich bin Johannes* – und heute dein Fahrer.“ Die Rettung: Das Telefon im verlassenen Schaffner-Raum. Hiermit konnte der BILD-Reporter den Lokführer erreichen Die Rettung: Das Telefon im verlassenen Schaffner-Raum. Hiermit konnte der BILD-Reporter den Lokführer erreichenFoto: Willi Haentjes Die Zentrale funkt Johannes an und fragt, ob „der blinde Passagier“ besoffen oder eingeschlafen sei. Johannes mustert mich und sagt: „Nee, alles gut. Wir vertragen uns hier. Ich bring den Jungen nach Hause. Moabit sachste, ne? Dann Hauptbahnhof.“ Dann erklärt er mir: Das hier sei gar nicht der IC um 21.11 Uhr, sondern der ICE, der gut eine Stunde vorher von Hamm nach Berlin fahren sollte. Dann gab es Probleme beim Kuppeln, Johannes hat den Zug in Hannover mit dem Auftrag übernommen, ihn nach Berlin in die Werkstatt zu schleppen. „Da haste Glück gehabt. Stell dir mal vor, ich hätt' das Ding nach sonst wo ziehen müssen.“ Was ich denn in Hamm falsch gemacht hätte? „Naja. Du bist wohl in den falschen Zug eingestiegen, nehme ich an.“ Recht hat er. Nehme ich mittlerweile auch an. Alleine im Flugzeug * Allein im Flieger So nahm mir meine Stewardess die Flugangst BILD-Reporter Hanjo Peters saß ganz alleine im Flugzeug. Gegen seine Flugangst halfen die Stewardess und Rotwein. * „Boarding completed“ Meine unglaubliche Reise in einem leeren Flugzeug So also fühlt es sich an, wenn man in einem „Privat-Jet“ reist ... Eigentlich wollte ich nur zu einer Familienfeier nach Frankfurt fliegen. Johannes ist seit 30 Jahren Triebfahrzeugführer, wie es offiziell heißt, und hat in der Zeit schon viele betrunkene Fahrgäste nach Endstation aus den Waggons gefegt. Aber noch nie einen blinden Passagier in einer Geisterbahn chauffiert. Wir passieren die Stadtgrenze und sparen uns den Halt in Spandau. Ich greife zum Hörer und lasse alle Passagiere per Durchsage wissen: „Wir erreichen in Kürze Berlin Hauptbahnhof, dieser Zug endet hier. Wir bedanken uns bei allen Fahrgästen und wünschen einen schönen Abend!“ Um 1.24 Uhr, mit knapp 70 Minuten Verspätung, erreiche ich Berlin Hauptbahnhof auf Gleis 14. Johannes bringt mich noch zur Tür, schüttelt mit dem Kopf, lacht einmal herzlich und hat einen guten Rat: „Nimm dir ein Taxi.“ Das mache ich wirklich. Und denke mir auf der Fahrt: Ich werde mich nie wieder über zu volle Züge beschweren. Versprochen. *Name geändert * Teilen * * Twittern * per Whatsapp verschicken * per Mail versenden BILD-Ombudsmann Ernst Elitz * News + Wetter * Politik + BILD International * Geld + Börse * Sport + Sport Livekalender + Bild Sportwetten + DAZN Programm * Unterhaltung + Tickets + TV Programm + Movieman Film & Fun + IQ-Test + Allgemeinwissensquiz * Reise + BILD Reisen * Auto + Auto Kredit + Neuwagen + Führerscheintest * Spiele + Online-Spiele + Browsergames + Jackpot-Spiele + Kreuzworträtsel + Mahjong-Spiele + Skat spielen * Lifestyle + BILD Bestseller-Bücher + Horoskop * Ratgeber + BILD Vergleich + Jobsuche / Stellenmarkt * Shopping + BILD Shop + BILD Gutscheine * BILD Deals * Digital + BILD Apps * BILD.de folgen! + Facebook + Twitter + Newsletter * Impressum * Über BILD.de * Hilfe * Kontakt * BILD & BamS nach Hause * Media * Jobs * Presse * Allg. Nutzungsbedingungen * Bes. 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