ICE-Züge : Werden ICE und TGV Geschwister?
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Einträchtig nebeneinander: ICE und TGV im Gare de l’Est in Paris. Bild: Reuters
Siemens baut den ICE für die Deutsche Bahn, Alstom baut in Frankreich den TGV. Jetzt gibt es neue Spekulationen darüber, dass die beiden Unternehmen ihre Zugsparten zusammenführen könnten. Angeblich gibt’s auch schon genauere Ideen dazu.
Kommen ICE- und TGV-Züge künftig aus dem gleichen Unternehmen? Das ist zwar eine sehr spekulative Frage, aber neuerdings wird sie tatsächlich diskutiert. Denn es gibt Gerüchte, dass eine Zusammenarbeit der Zug-Sparten von Siemens und Alstom zumindest wieder eine Alternative zu der eigentlich angedachten Zusammenlegung der Zug-Sparten von Siemens und Bombardier sein könnte.
An letzterer tüfteln die beiden Unternehmen schon länger, jetzt könnte mit Alstom noch einmal eine ganz andere Variante ins Spiel kommen: Die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters berichten unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen, dass der Münchener Technologiekonzern sich mehrere Optionen zur Konsolidierung im Zuggeschäft offenhalte und auch wieder mit dem TGV-Hersteller Alstom spreche. Die Gespräche liefen schon seit einiger Zeit. Eine Entscheidung, mit welchem der beiden Partner die Verhandlungen fortgesetzt würden, solle in den kommenden Tagen fallen. Siemens wollte sich dazu nicht äußern.
Siemens würde bei einer Entscheidung für Alstom seine Zug-Sparte in den französischen Konzern einbringen und im Gegenzug die Mehrheit an Alstom übernehmen, so wurden die Quellen zitiert. Bei den Gesprächen mit Bombardier geht es dagegen um die Gründung zweier Gemeinschaftsunternehmen für Züge und Signaltechnik, von denen jeweils das erstere von den Kanadiern und letzteres von Siemens geführt würde.
Einigung mit Bombardier stand schon kurz bevor
Im August hatten Siemens und Bombardier schon kurz vor einer Einigung gestanden, wie es damals in Verhandlungskreisen hieß. Inzwischen sei man aber skeptisch, wie stabil das Konstrukt mit den beiden Joint Ventures sei, hieß es.
Siemens-Chef Joe Kaeser hatte in jüngerer Vergangenheit mehrfach auf die Notwendigkeit stärkerer Zusammenarbeit in der Branche hingewiesen. Zuvor hatte sich auf dem chinesischen Markt ein neuer Marktführer zusammengeschlossen.