300 Reisende nach Hamburg betroffen ICE nach Bombendrohungen geräumt

Der geräumte ICE steht im Bahnhof Wittenberge
Der geräumte ICE steht im Bahnhof WittenbergeFoto: Julian Stähle / dpa

Wittenberge – Bomben-Alarm im ICE!

Wegen eines verdächtigen Gepäckstücks und einer Bombendrohung in einem ICE von Berlin nach Hamburg haben mehr als 300 Fahrgäste in Wittenberge in der Prignitz ihre Reise unterbrechen müssen. Der Zug fuhr am Samstag gegen 21.25 Uhr im Bahnhof Wittenberge ein und wurde dort laut Polizei wegen eines herrenlosen Gepäckstücks außerplanmäßig gestoppt.

Dabei wurde nach Angaben der Bundespolizei auch ein Zettel gefunden: „Der Zettel beinhaltete eine Information über eine Bombe im Zug“, sagte eine Sprecherin. „Aus Sicherheitsgründen wurde der Zug gestoppt.“ Die Einsatzkräfte untersuchten den ICE, konnten jedoch demnach nichts Gefährliches entdecken. Auch ein Regionalzug wurde laut Bundespolizei angehalten und evakuiert. Aus dem ICE stiegen demnach 362 Fahrgäste, im Regionalzug waren 20 Fahrgäste betroffen.

Die Reisenden aus dem Zug stehen vor dem Bahnhofsgebäude
Die Reisenden aus dem Zug stehen vor dem BahnhofsgebäudeFoto: Julian Stähle / dpa


Die Reisenden mussten sich in Geduld üben. Die Deutsche Bahn bestellte nach Angaben eines Sprechers zwei Busse - doch die konnten die Reisenden nicht weiterbringen. Bei einem Bus habe es einen technischen Defekt gegeben, bei einem anderen Bus sei der Fahrer nicht fahrtauglich gewesen.

Der Busfahrer entpuppte sich laut Polizei als betrunken. Die Fahrgäste hätten festgestellt, dass der 47-jährige Mann Alkohol getrunken habe. „Die Reisenden haben sich geweigert, mit dem Busfahrer zu fahren“, sagte ein Polizeisprecher. Ein Atemalkoholtest ergab 1,14 Promille - der Fahrer durfte nicht weiterfahren. Für Berufskraftfahrer gilt gesetzlich eine Grenze von 0,0 Promille. Außerdem gab es laut Polizei gegen den Mann eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Er habe einen Totschläger an seiner Kleidung gehabt, einen ausziehbaren Schlagstock mit Kugel.

Um 1.47 Uhr wurde die Sperrung nach Angaben des Bahn-Sprechers aufgehoben worden. Der Zug habe seine Reise dann fortgesetzt. Zwei weitere ICE-Züge - einer aus Berlin, einer aus Hamburg, seien über Uelzen und Stendal umgeleitet worden.

Mit dem Bus geht es weiter nach Hamburg
Mit dem Bus geht es weiter nach HamburgFoto: Julian Stähle / dpa