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Identität
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind
unter Identität (Begriffsklärung) aufgeführt.
Identität (von mittellateinisch identitas, Abstraktum zu lateinisch
īdem ‚derselbe‘)^[1] ist die Gesamtheit der Eigentümlichkeiten, die
eine Entität, einen Gegenstand oder ein Objekt kennzeichnen und als
Individuum von anderen unterscheiden. In ähnlichem Sinn wird der
Begriff auch zur Charakterisierung von Personen verwendet. Dabei steht
psychologisch und soziologisch im Vordergrund, welche Merkmale im
Selbstverständnis von Individuen oder Gruppen als wesentlich erachtet
werden. So folgt die rechtliche Identitätsfeststellung den für
Inklusion und Exklusion relevanten Markern moderner bürgerlicher
Gesellschaften.
Als Relation zwischen zwei gegebenen Größen bedeutet Identität die
völlige Übereinstimmung. Wenn sich zwei Gegenstände des
Diskursuniversums in allen Eigenschaften gleichen und daher nicht
unterscheidbar sind, spricht man von qualitativer Identität; wenn die
in Rede stehenden Gegenstände in Wirklichkeit dasselbe Objekt sind,
spricht man von numerischer Identität. Bei Ausdrücken und Begriffen,
besonders in der Sprachphilosophie und in der Mathematik, steht
Identität analog für die gleiche Intension oder Extension. In der
Sprache der Logik wird Identität ausgedrückt durch
[MATH: a ≡ a
{\displaystyle a\equiv a}
:MATH]
a\equiv a .^[2]
[ ]
Inhaltsverzeichnis
* 1 Personale Identität
+ 1.1 Psychologie
o 1.1.1 Identität und Selbstwert
o 1.1.2 Sexuelle Identität
o 1.1.3 George Herbert Mead
o 1.1.4 Ich-Identität nach Erikson und Habermas
o 1.1.5 Ich-Entwicklung nach Loevinger
o 1.1.6 Patchwork der Identitäten nach Heiner Keupp
+ 1.2 Politische und soziologische Identitätsbegriffe
o 1.2.1 Der Identitätsbegriff nach Lothar Krappmann
o 1.2.2 Der Identitätsbegriff nach Hans-Peter Frey und Karl
Haußer
+ 1.3 Pädagogik
+ 1.4 Philosophie des Geistes
+ 1.5 Geheimidentität
+ 1.6 Recht
* 2 Identität als formale Eigenschaft und Relation
+ 2.1 Ontologie
+ 2.2 Mathematik
* 3 Siehe auch
* 4 Literatur
* 5 Weblinks
* 6 Einzelnachweise
Personale Identität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Person und Personalität
Bereits den antiken Philosophen erschien die Identität von Dingen und
Personen problematisch. Heraklit wird der Ausspruch zugeschrieben: „Wir
steigen in denselben Fluß und doch nicht in denselben, wir sind es und
wir sind es nicht.“ („Alles fließt“ → Panta rhei). Die allermeisten
Zellen des menschlichen Körpers, ausgenommen etwa Nerven- und
Herzmuskelzellen, haben eine deutlich kürzere Lebensdauer als der
gesamte Organismus; sie teilen sich, einige sterben ab, andere ersetzen
sie im Gewebe. Derart erneuern sich insbesondere Zellschichten von
Schleimhaut und Haut rasch.
Um zu berücksichtigen, dass bei Lebewesen eine Änderung von physischen
Merkmalen nicht notwendig eine Änderung der Identität bedeutet – der
Kater Eugen bleibt beispielsweise Eugen, auch wenn ihm die
Nachbarskatze ein Ohr abbeißt –, bietet sich folgende Narration zur
Entwicklung der Identität an:
Da Identität auf Unterscheidung beruht und die Unterscheidung ein
Verfahren ist, das ein Ganzes untergliedert („scheidet“), kann ein
Körper nur als Ganzes Identität erlangen. Daher wird verständlich,
weshalb Menschen ihre Identität als bestimmte Menschen in einem
Wechselspiel von „Dazugehören“ und „Abgrenzen“ entwickeln. So
entwickelt ein Kind nach der Geburt erst im Laufe der Jahre eine
Identität in Abgrenzung von der Mutter.
Psychologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut Rolf Oerter und Leo Montada basiert die Identitätsentwicklung beim
Menschen auf zwei Prozessen, nämlich Selbsterkenntnis und
Selbstgestaltung.^[3]
Die psychische Identität des Menschen stellt keine wie auch immer
geartete eindeutige Essenz oder ein unveränderliches Wesen dar. Im
Gegenteil: Identität als psychologisches Konzept geht davon aus, dass
sich die Person mit etwas identifiziert. Dazu gehört es, Merkmale einer
bestehenden Gruppenidentität als eigene Wesensmerkmale anzunehmen und
zugleich eigene persönliche Merkmale auszubilden. In gewisser Hinsicht
dienen Gruppenidentitäten als notwendiger Prozess zur Heranbildung
einer eigenen Persönlichkeit, aber sie bleiben stets ein Element der
Fremdbestimmung und Zuschreibung. So hat jemand vielleicht kein
Coming-out als „lesbisch“ oder „schwul“ freiwillig vollzogen (siehe
auch Männer, die Sex mit Männern haben), wird jedoch dennoch von seiner
Umgebung manchmal (ob zutreffend oder nicht) als Teil dieser Gruppen
bezeichnet. Auch wer Migrationserfahrung hat, wird sich in
unterschiedlichen Umgebungen mit seiner alten Heimat oder mit seiner
aktuellen Heimat stärker identifizieren, aber von anderen stärker mit
der einen oder anderen Gruppe identifiziert (so wird ein türkischer
Staatsbürger, der in Deutschland aufgewachsen ist und nur deutsch
spricht, von manchen Deutschen als Türke angesehen, aber in der Türkei
aufgrund seiner Sprache, seines Wohnorts und seiner Sozialisation als
Deutscher behandelt). Das Bewusstsein der eigenen Identität stimmt
nicht immer mit der Identifizierung durch die Umwelt überein (z. B.
verstehen sich manche Nachfahren von Deutschen, die aus Russland
stammen, noch als Deutsche, werden aber hierzulande als Fremde
behandelt).^[4]
Die psychische Identität wird einerseits durch Gruppenzugehörigkeiten
und soziale Rollen bestimmt: das Wir. Eine Identität kann jedoch nicht
nur auf diesem Wir basieren. In zahlreichen Kulturen und Gesellschaften
besteht Identität auch in der Erfahrung der Einzigartigkeit, im Ich, in
dem eine Person sich als anders erlebt.
Identität und Selbstwert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für Menschen ist ein ungewollter Identitätsverlust psychisch ein großes
Problem, wenn wichtige Gruppenzugehörigkeiten (z. B. Familie, Volk bzw.
Nation, Region, Religion, Freunde, Informelle Gruppe) verloren gehen.
Sofern die Person sich nicht mehr mit diesen Gruppen identifiziert oder
identifizieren kann, wird sie physisch und psychisch isoliert.
Im Feminismus und anderen Strömungen wird der Ausbruch aus einer
festgelegten Identität allerdings auch positiv bewertet: Weibliche
Identität wird nicht mehr als Ideal empfunden, sondern als
fremdbestimmte Sammlung von Verhaltensmustern, Stereotypen und
Erwartungen. Männlichkeit und nationale Identität erscheinen ähnlich
problematisch. Identität als Identifikation mit einer Gruppe ist
oftmals auch das Ergebnis von Erziehung und äußeren Zwängen, der
Ausbruch aus der bisherigen Identität kann ein Akt der Emanzipation
sein. Ziel dieser Emanzipation ist nicht die Isolation, wohl aber die
Lösung von fremdbestimmten Identitäten – hier bewusst im Plural, denn
ein Individuum verkörpert stets mehrere sich überschneidende
Identitäten: z. B. als Mann, als Europäer, als Intellektueller etc.
Allgemein verliert ein Mensch dann seine Identität, wenn er sich so
verändert bzw. von außen beeinflusst wird, dass wesentliche Kriterien
entfallen, anhand derer er identifiziert wird und sich identifiziert,
oder wenn wesentliche Instanzen, welche die Identifizierung vornehmen,
entfallen oder wesentliche Kriterien der Identifizierung geändert
werden (z. B. Verlust einer Staatszugehörigkeit).
Zu den gesellschaftlichen Identitäts-Werten zählen heute beispielsweise
eine passende Erwerbstätigkeit und eine harmonische Familie: Ohne
berufliche Anbindung kann jemand vielleicht ein Ehrenamt ausüben oder
vorübergehend nur Freizeitwerte pflegen. Insbesondere für
Alleinstehende, die ihre maßgebliche Identität über ihren Beruf
beziehen, kann Arbeitslosigkeit aber ein großes Problem werden. Wer
keine familiäre Anbindung hat, kann sich in eine Ersatzfamilie
integrieren. Insbesondere für Arbeitslose, die ihre maßgebliche
Identität über ihre Familie beziehen, kann Familienlosigkeit aber ein
großes Problem werden. In Krisensituationen kann die
psychohygienische/-therapeutische Stabilisierung einer Identität
helfen.
Sexuelle Identität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Sexuelle Identität
George Herbert Mead[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
George Herbert Mead vertritt die Auffassung, dass sich Geist (MIND) und
Identität (SELF) erst aus gesellschaftlichen Interaktionssituationen
heraus über Sprache entwickeln: „Identität entwickelt sich; sie ist bei
der Geburt anfänglich nicht vorhanden, entsteht aber innerhalb des
gesellschaftlichen Erfahrungs- und Tätigkeitsprozesses, das heißt im
jeweiligen Individuum als Ergebnis seiner Beziehungen zu diesem Prozess
als Ganzem und zu anderen Individuen innerhalb dieses Prozesses.“^[5]
Somit steht die Identität eines Menschen mit dem eigenen
physiologischen Erscheinungsbild nicht in direktem Zusammenhang, wobei
Mead einräumt, dass das Erscheinungsbild für die Ausformung der
Identität von entscheidender Bedeutung ist.
Nach seiner Ansicht teilt sich die menschliche Identität in zwei
Teilaspekte, das „impulsive Ich“ (I) und das „reflektierte ICH“ (ME).
Vergangene Erfahrungen und Erinnerungen werden innerhalb des
Identitätsbereiches des ICH sortiert und gespeichert, ergeben einen
Teil der Identität, der objektiviert, also vom Individuum selbst
betrachtet werden kann. Betrachtet wird dieser Bereich vom Ich, dem
subjektiven Bereich von Identität. Somit besteht die Identität eines
Menschen aus einem Objekt und einem Subjekt, das in der Lage ist,
dieses Objekt zu betrachten.
Das Ich löst Reaktionen des Individuums einer bestimmten Person,
Personengruppe oder Situation gegenüber aus, die nicht vorhersehbar
sind, nicht einmal vom Handelnden selbst. Im Nachhinein geht diese
Handlung wiederum in den Bereich des ICH über, als Erinnerungen und
Erfahrungen.
Allerdings gehen nicht alle Erfahrungen dauerhaft in die Erinnerungen
und somit in das ICH der Identität ein, sondern nur solche, die für das
Individuum relevant sind. Diese Erinnerungen werden auf der „Schnur der
Identität“^[5] organisiert, der zeitlichen Einordnung der Erinnerungen
in den Lebenslauf des Individuums.
Das ICH verkörpert „[…] die organisierte Gruppe von Haltungen anderer,
die man selbst einnimmt“,^[6] während das Ich als „[…] Reaktion des
Organismus auf die Haltungen anderer […]“^[6] gesehen werden kann, der
in der Erinnerung zum ICH wird, im Gegensatz zu diesem aber Freiheit
und Initiative verkörpert. Durch das Ich entwickeln sich neue
Erinnerungen, das ICH besteht aus diesen vorangegangenen Erinnerungen,
wird also vom Ich erzeugt.
Diese Gesamtidentität ist individuell, da jeder Mensch über eigene
Erfahrungen verfügt: „Die Tatsache, dass sich jede Identität durch den
oder im Hinblick auf den gesellschaftlichen Prozess bildet und sein
individueller Ausdruck ist – oder vielmehr Ausdruck der für sie typisch
organisierten Verhaltensweisen, die sie in ihren jeweiligen Strukturen
erfasst –, ist sehr leicht mit der Tatsache zu vereinbaren, dass jede
einzelne Identität ihre eigene spezifische Individualität, ihre eigenen
einzigartigen Merkmale hat, weil jede einzelne Identität innerhalb
dieses Prozesses, während sie seine organisierten Verhaltensstrukturen
spiegelt, ihre eigene und einzigartige Position innerhalb seiner formt
und somit in seiner organisierten Struktur einen anderen Aspekt dieses
ganzen gesellschaftlichen Verhaltensmusters spiegelt als den, der sich
in der organisierten Struktur irgendeiner anderen Identität innerhalb
dieses Prozesses spiegelt […]“.^[7]
Die Ausbildung einer (individuellen) Identität ist folglich maßgeblich
abhängig von sozialen Interaktionen der einzelnen Individuen mit
anderen Menschen. Das geschieht über Sprache und andere Mittel der
Kommunikation wie Gestik und Mimik.
Allerdings kann sich eine entwickelte Identität selbst ihre
gesellschaftlichen Erfahrungen schaffen, wenn die sozialen Erfahrungen
mit anderen Menschen nicht mehr möglich sind. Nach der Vorstellung
Meads wird in der reflexiven Intelligenz das Handeln des Individuums
geplant, um innerhalb gesellschaftlicher Prozesse zu bleiben. Hier wird
der psychologische Anteil der Identität deutlich, die Möglichkeit der
Menschen, sich in die Rolle ihres Gegenübers zu versetzen und sich und
das eigene gezeigte Verhalten über Sprache als Objekt zu sehen und
reflexiv zu verarbeiten.
Das Denken bereitet diese gesellschaftlichen Handlungen außersprachlich
vor, es dient der Übermittlung des Nicht-Gesagten, der Mimik und
Gestik, also solcher Informationen, die nicht ausgesprochen werden,
aber trotzdem eine Bedeutung im Interaktionsprozess haben: „Man
überdenkt etwas, schreibt vielleicht ein Buch darüber, doch ist es
immer noch ein Teil des gesellschaftlichen Verkehrs, in dem man andere
Personen und gleichzeitig sich selbst anspricht und die Rede zu anderen
Personen durch die Reaktionen auf die eigene Geste kontrolliert.“^[8]
In diesem Verhalten tritt nun Identität auf. Allerdings wird dem
Interaktionspartner immer nur ein Ausschnitt der Gesamtidentität
präsentiert, die Kernidentität spaltet sich in verschiedene
Teilidentitäten. Verantwortlich für das Auftreten einer bestimmten
Teilidentität ist der gesellschaftliche Prozess, in dem sich das
Individuum befindet. Teilidentitäten sind an spezielle Situationen
gebunden. Laut Mead konstituieren, bzw. organisieren diese
verschiedenen elementaren Identitäten zusammen die vollständige
Identität eines Menschen.
Als Voraussetzung für die Entwicklung von Identität sieht Mead das
menschliche Vorhandensein von Selbstbewusstsein, das sich vom normalen
Bewusstsein des Menschen unterscheidet. Unter Bewusstsein versteht er
das Empfinden von Gefühlen wie beispielsweise Schmerzen oder Freude,
was zunächst nicht mit der Identität selbst zusammenhängt. Das
Selbstbewusstsein ordnet dieses Gefühl dann dem eigenen Organismus zu,
so dass es der eigenen Identität zugeordnet, der Schmerz der eigenen
Identität wird. Das Selbstbewusstsein setzt Mead gleich mit einem
Identitätsbewusstsein, durch das sich das Individuum der eigenen
Identität bewusst wird, also mit dem weiter oben geklärten Begriff des
Ich in der Auseinandersetzung mit dem ICH.
Ich-Identität nach Erikson und Habermas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erik Erikson definiert Ich-Identität als „Zuwachs an
Persönlichkeitsreife, den das Individuum am Ende der Adoleszenz der
Fülle seiner Kindheitserfahrungen entnommen haben muss, um für die
Aufgaben des Erwachsenenlebens gerüstet zu sein.“^[9] Ich-Identität ist
somit „eine soziale Funktion des Ichs“, die darin besteht, „die
psychosexuellen und psychosozialen Aspekte einer bestimmten
Entwicklungsstufe zu integrieren und zu gleicher Zeit die Verbindung
der neu erworbenen Identitätselemente mit den schon bestehenden
herzustellen“.^[10]
Es handelt sich um das Gefühl für ein inneres Sich-Selbst-Gleichsein,
ein Wissen um die eigene Unverwechselbarkeit und deren Bejahung oder,
mit Erving Goffman im Anschluss an Erikson ausgedrückt, „das subjektive
Empfinden seiner eigenen Situation und seiner eigenen Kontinuität und
Eigenart, das ein Individuum allmählich als ein Resultat seiner
verschiedenen sozialen Erfahrungen erwirbt.“
Jürgen Habermas greift in seinem Aufsatz Moralentwicklung und
Ich-Identität auf dieses Verständnis von Ich-Identität zurück.
Ich-Entwicklung nach Loevinger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Ich-Entwicklung
Die US-amerikanische Entwicklungspsychologin Jane Loevinger Weissman
hat eine grundlegende entwicklungspsychologische Theorie zur Bildung
der eigenen Identität entwickelt. Sie geht von einem strukturellen
Rahmen für die Bildung persönlicher Bedeutungsmuster (engl. „frameworks
of meaning“) in neun Stufen aus, die innerhalb der Entwicklung
durchlaufen bzw. gemeistert werden können.^[11] Jede Stufe hat ein
neues Erleben und Identitätsverständnis zur Folge, die höhere
Flexibilität und Freiheitsgrade im Handeln und Verhalten ermöglichen.
Patchwork der Identitäten nach Heiner Keupp[Bearbeiten | Quelltext
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Heiner Keupp führte den Begriff „Patchwork der Identitäten“ ein. Die
Patchwork-Metapher erwies sich als sehr eingängig und führte später zur
kürzeren Bezeichnung Patchworkidentität.^[12]
Keupps interdisziplinärer Ansatz sieht spätmoderne Identität als
unabschließbaren Prozess „alltäglicher Identitätsarbeit“, der ein
„unabschließbares Wirken am Patchwork“ von Teilidentitäten darstellt.
Dabei geht es um ein „manchmal widersprüchliches, meist ambivalentes
Nebeneinander von Unvereinbarem“. Als wichtigste Bausteine alltäglicher
Identitätsarbeit werden dabei gesehen: „Kohärenz, Anerkennung,
Authentizität, Handlungsfähigkeit, Ressourcen und Narration“. Die
Spätmoderne biete mehr Optionen für eine individuelle Lebensführung,
zugleich aber auch den „Zwang zur Selbstbehauptung“.^[13]
Politische und soziologische Identitätsbegriffe[Bearbeiten | Quelltext
bearbeiten]
→ Hauptartikel: Identitätspolitik
Identitätspolitik wird sowohl von dominanten Gruppen zur Erhaltung als
auch von dominierten Gruppen zur Änderung des Status quo benutzt.
* Als Identitätspolitik von dominanten Gruppen bezeichnet man
Vorstellungen zur Gestaltung der gesellschaftlichen und staatlichen
Verhältnisse, die die Subjekte auf die Verwirklichung einer
vermeintlich in ihrem Wesen liegenden Norm verpflichtet. Als Normen
in diesem Zusammenhang können z. B. gelten: Frau-sein,
Deutsch-sein, Weiß-sein etc. Diese Festschreibung auf etwas
konstruiert Wesentliches, die „Ontologisierung“ von bestimmten
Eigenschaften sozialen Ursprungs, führt für Kritiker in letzter
Konsequenz zu ausgrenzenden Weltanschauungen und Handlungsweisen.
* Demgegenüber versucht die Identitätspolitik der dominierten Gruppen
zu einem „Wir-Gefühl“ zu finden, um emanzipatorische Forderungen zu
entwickeln und durchzusetzen. Es geht in den dominierten Gruppen
darum, sich selber zu repräsentieren und den von außen auferlegten
Zuschreibungen eine Selbstdefinition entgegenzusetzen. Dies
schließt gegebenenfalls eine Politik der Separation mit ein (z. B.
autonome Feministinnen). Ein Konzept von Identitätspolitik ist die
positive Diskriminierung oder auch affirmative action.
Identitätspolitik in diesem Sinne fordert nicht nur Anerkennung für
die dominierten Gruppen, sondern auch Bildungszugänge, soziale
Mobilität etc. Auch die Standpunkt-Theorie basiert auf
Identitätspolitik, da sie behauptet, dass die Gewinnung von
Erkenntnis sozial situiert sei, dass die dominierte Gruppe ein
besserer Ort zur Erkenntnisgewinnung bzw. -produktion sei.
Dominierte Gruppen verstehen ihre Identitätspolitik oftmals als
vorübergehendes notwendiges Stadium, um in einem dialektischen
Prozess zur Aufhebung der Differenzen zu gelangen (z. B.
klassenlose Gesellschaft).
Analysen zu und Kritik an identitätspolitischen Konzepten wurden von
sehr unterschiedlichen Gesellschaftskritikern entwickelt, so von den
Theoretikern der Kritischen Theorie wie Theodor W. Adorno und Max
Horkheimer, den Poststrukturalisten wie Jacques Derrida, Michel
Foucault (siehe Diskursanalyse), Jacques Lacan und Zygmunt Bauman, von
den Theoretikerinnen des Postkolonialismus wie z. B. Gayatri
Chakravorty Spivak und der kritischen Mikropolitik wie z. B. Gilles
Deleuze und Félix Guattari oder Ralf Krause und Marc Rölli sowie den
Theoretikerinnen der Gender Studies wie Judith Butler. Siehe auch
Ethnisierung.
Der Identitätsbegriff nach Lothar Krappmann[Bearbeiten | Quelltext
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Nach dem Verständnis des Soziologen Lothar Krappmann wird Identität
über Sprache vermittelt. Für ihn entsteht Identität erst durch die
Kommunikation eines Individuums mit seinen Mitmenschen in jeder
Situation neu. Dadurch ist Identität nichts Starres, sondern verändert
sich immer wieder von Situation zu Situation. Treffen zwei
Gesprächspartner aufeinander, so tauschen sie über Sprache und mit
Hilfe von Gestik bzw. Mimik Absichten, Wünsche und Bedürfnisse aus.
Dies geschieht über die von ihm so genannte „Umgangssprache“
(Soziologische Dimension der Identität, 1993, S. 13), die im
Wesentlichen drei Funktionen im Interaktionsprozess erfüllen muss, um
das Entstehen von Identität möglich zu machen.
* Zum einen muss diese Sprache in der Lage sein, die besonderen
Erwartungen, die mehrere Interaktionspartner in einer speziellen
Situation haben, dem Gegenüber zu übersetzen:
„[…] sie muss sich also insofern bewähren, als dass sie den
unausbleiblichen Informationsverlust bei der Darstellung
individueller Erfahrungen in einem allgemeinen, da gemeinsamen
Bedeutungssystem möglichst gering hält.“ (Soziologische
Dimensionen der Identität, 1993, S. 12)
* Zum anderen muss es möglich sein, mit Hilfe dieser Umgangssprache
Problemlösungen zu finden, sie muss also über einen differenzierten
begrifflichen Apparat verfügen, der das möglich macht.
* Hinzu kommt die notwendige Funktion, Überschussinformationen
weitergeben zu können: „[…] ‚Überschüssig‘ ist die Information,
insofern sie nicht nur die Erwiderung auf eine vorangegangene
Aussage bietet, sondern der Sprechende mit verbalen oder
außerverbalen Mitteln seine besondere Einstellung zum Inhalt der
Mitteilung kennzeichnet. Erst durch diese nähere Qualifikation der
Mitteilung wird die Bedeutung einer Aussage für den
Interkommunikationszusammenhang sichtbar; denn nun übermittelt sie
nicht nur durch den manifesten Inhalt eine dem
Handlungszusammenhang selbst äußerliche ‚Regieanweisung‘, sondern
definiert implizit den Charakter der sozialen Beziehung mit, in
deren Rahmen sie steht (vgl. Watzlawick u. a. 1967)“ (Soziologische
Dimensionen der Identität, 1993, S. 13).
Erfüllt die Sprache diese drei Funktionen, so entsteht in jeder
Situation neu Identität in einem Interaktionsprozess. In diesem Prozess
hat das Individuum die Aufgabe, einen Balanceakt zu vollführen zwischen
den normierten Erwartungen nach einer perfekten Identität als Tochter,
Freund, Mutter etc. und der Erkenntnis, dass man diesen Ansprüchen
nicht genügen kann. Diese Erwartungen an das Individuum stellen die
Erwartungen der Außenwelt an die soziale Identität dar.
Erwartungen von außen an die persönliche Identität sind die
Erwartungen, die eine individuelle, einzigartige Identität des
Einzelnen erwarten, wobei beachtet werden muss, dass das Festhalten an
Gemeinsamkeiten notwendig ist, um die Interaktion aufrechtzuerhalten.
In beiden Fällen, durch die Unmöglichkeit den Erwartungen zu
entsprechen, agieren die Kommunikationspartner auf einer
„als-ob-Ebene“, sie geben vor, diese Erwartungen zu erfüllen, ohne dem
nachkommen zu können. Das Individuum versucht sich durch das Verknüpfen
früherer, anderer Interaktionsbeteiligungen mit den Erwartungen der
aktuellen Situation in seiner besonderen Individualität zu
präsentieren, in der es eigene Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche
hat, und diese dem Gegenüber zu vermitteln.
Allerdings muss die Person darauf achten, in dem vom
Kommunikationspartner gesteckten Rahmen der möglichen Präsentation
seiner selbst zu bleiben, um in seiner persönlichen Besonderheit
akzeptiert zu werden. Dafür werden dem Individuum Modelle und Rollen
entsprechend den Erwartungen des Gesprächspartners über Sprache
angeboten, denen es allerdings nicht vollkommen entsprechen kann.
Geht man von einer gelungenen Identitätsbildung aus, so ordnet das
Individuum die gemachten Erfahrungen mit diversen Gesprächspartnern zu
einer möglichst konsistenten Biographie, die ihm so beständigere
Handlungsorientierungen schafft. Es entwickelt sich eine Identität, die
sich von derjenigen anderer Menschen unterscheidet. Die Ausbildung
einer individuellen Identität ist folglich das Ergebnis vieler
Interaktionsprozesse, die miteinander verknüpft wurden und so ein
beständigeres Bild von Identität vermitteln als die unabhängig
nebeneinander stehenden einzelnen Ereignisse der Kommunikation.
Dieses Selbstbild von Identität, das der Mensch mit dieser Leistung
erworben hat, versucht er nun in den auftretenden
Interaktionssituationen aufrechtzuerhalten. Dem entsprechen die ihm
eigenen Erwartungen und Bedürfnisse, die demnach auch aus der
Kommunikation und den Vorstellungen der verschiedenen
Interaktionspartner entstanden sind. Immer neu kombiniert das
Individuum also die verarbeiteten vorangegangenen
Kommunikationssituationen mit den in der momentanen Situation
auftretenden Erwartungen und setzt sich zu dem Ganzen in Distanz.
Der Identitätsbegriff nach Hans-Peter Frey und Karl Haußer[Bearbeiten |
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Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne
ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf
Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Hans-Peter Frey und Karl Haußer bezeichnen Identität als einen
selbstreflexiven Prozess des Individuums. Ein Mensch stellt demnach
Identität über sich her, indem er verschiedene Arten von Erfahrungen,
so zum Beispiel innere, äußere, aktuelle sowie gespeicherte, über sich
selber verarbeitet. „Identität entsteht aus situativer Erfahrung,
welche übersituativ verarbeitet und generalisiert wird.“ (Identität,
1987, S. 21).
Teilbereiche der Identität eines Menschen sind das Selbstkonzept, das
Selbstwertgefühl und die Kontrollinstanz. Die Aufgabe des Individuums
besteht nun darin, diese drei Instanzen miteinander in Verbindung zu
setzen.
Die kognitive Komponente der menschlichen Identität ist das
Selbstkonzept. Das Individuum entwirft ein Selbstbild von sich nach den
Fragestellungen: Wer/Was/Wie bin ich? Dabei hat der Mensch verschiedene
Möglichkeiten vorzugehen. Einmal können objektive Merkmale konstatiert
werden, indem das Individuum zum Beispiel feststellt: „Ich bin ziemlich
klein.“ Als Selbstbewertung könnte das Individuum äußern, dass es davon
genervt ist. Selbstwertgefühle sind das Empfinden eines Menschen, stolz
oder wütend auf sich zu sein. Selbstideale steckt sich der Mensch,
indem er zum Beispiel gerne der perfekte Sohn wäre. Die emotionale
Komponente der Identität ist das Selbstwertgefühl, das sich entwickelt,
stabilisiert und verändert. Dies geschieht durch die Verdichtung von
situativen Selbstwertgefühlen bzw. Selbstwahrnehmungen und durch die
Bewertung einzelner Aspekte des Selbstkonzeptes. Durch die
Beeinflussung seitens der Kontrollüberzeugung finden hier Entwicklungen
und Veränderungen statt.
Bei der motivationalen Komponente oder Kontrollüberzeugung gibt es zwei
unterschiedliche Haltungen der Individuen: einmal die generalisierte
Haltung der Menschen, die eigenen Situationen gestalten zu können, zum
anderen die Haltung, der eigenen Lage ausgeliefert zu sein.
Durch das Zusammenspiel der drei Komponenten entsteht eine
Identitätsdynamik, die die Eigenleistung des Individuums ist.
Die Identitätsdynamik hat vier Problemstellungen oder Leistungen, die
der Mensch erbringen muss, um eine Identität auszubilden.
* Das Realitätsproblem oder die Realitätsleistung hat zum Gegenstand
das Verhältnis von Innen- und Außenperspektive. Dies lässt sich in
vier Stufen einteilen. Zuerst nimmt das Individuum die Außenwelt
wahr, es eignet sich die Außenperspektive zu einer Innenperspektive
an. In einem Entwicklungsprozess verwertet das Individuum dann
diese Informationen durch Vergessen, Selektieren, Vergleichen,
Erinnern usw. Dem folgt die Darstellung des Individuums nach außen.
Diese ist allerdings keine Kopie des Außen, da die Informationen
nun verarbeitet sind. „Der Kreis schließt sich durch das
allmähliche Einsickern individueller Innovationen in die
soziokulturelle Ordnung.“ (Identität, 1987, S. 18).
* Das Konsistenzproblem oder die Konsistenzleistung besteht in der
Relation verschiedener Elemente der Innenperspektive; das
Individuum stellt sich selbst vor die Frage, wie es trotz
unterschiedlicher Identitätsdarstellungen in den unterschiedlichen
Situationen immer noch der gleiche Mensch sein kann.
* Das Kontinuitätsproblem, die Kontinuitätsleistung beinhaltet die
gleiche Fragestellung, allerdings auf die zeitlichen Entwicklungen
und Veränderungen bezogen.
* Das Individualitätsproblem stellt das Individuum schließlich vor
das Problem, eine einzigartige, individuelle Identität auszubilden,
die sich von denen anderer Menschen unterscheidet.
Pädagogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Identität des Kindes/Jugendlichen ist das Ziel jeglicher
Erziehungsbemühungen, wobei man davon ausgeht, dass der Erziehende
seine Methodik darauf abstimmen bzw. überprüfen muss, ob sie dem Ziel
förderlich ist.
Die gelungene Identität hat u. a. zur Folge, dass sie weitere
Erziehungsbemühungen der Erziehenden unnötig macht. Zudem hat das
ehemalige Kind eine eigene Psychodynamik entwickelt, die es ihm auf der
einen Seite ermöglicht, gesellschaftliche Prozesse selbst und
eigenständig – im Sinne seiner Identität – zu beeinflussen und zu
gestalten, sowie auf der anderen Seite sich bestimmten Einflüssen
auszusetzen, um die individuelle Dynamik zu modifizieren.
Identität ist damit – weder in Erziehungsprozessen noch bei
gesellschaftlichen Aktivitäten – keine statische Größe, wie der Begriff
vielleicht nahelegen könnte, sondern ein dynamisches Ganzes, das stets
Veränderungen unterliegt, was gleichzeitig eine Stärke menschlicher
Entwicklung genannt werden kann. Die Wir-Identität ist nach dem
amerikanischen Anthropologen Michael Tomasello (Max-Planck-Institut für
evolutionäre Anthropologie, Leipzig) gleichzeitig eine Errungenschaft
des Menschen, die bei keinem Tier vorhanden ist (Die Zeit 16/2009,
S. 33). Ein Projekt gemeinsam verfolgen zu können, indem man
miteinander zielgerichtet kommuniziert und dabei eigene Interessen
unterordnet, auch das dadurch erworbene Wissen an andere Individuen
weitergeben zu können, sei eine Errungenschaft menschlicher
Entwicklung.
Philosophie des Geistes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Debatte um personale Identität, die eng mit der philosophischen
Fragestellung um den menschlichen Geist (Philosophie des Geistes)
verbunden ist, wird die Frage behandelt, was unsere Identität ausmacht.
Diese Frage ist schwierig, da sie im abstraktesten Sinn eine tiefere
Frage nach Identität überhaupt (in der Mathematik und Logik) betrifft.
Das zentrale Problem der Debatte, die maßgeblich durch Derek Parfit und
Sydney Shoemaker geprägt worden ist, lautet: Woran machen wir unsere
Identität eigentlich fest? – An unserem Gedächtnis? An unserem
Bewusstsein? – An etwas Sozialem oder schlicht an unserer Biologie?
* Personal Identity. Eintrag in Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford
Encyclopedia of Philosophy.Vorlage:SEP/Wartung/Parameter 1 und
weder Parameter 2 noch Parameter 3
* Personal Identity and Ethics. Eintrag in Edward N. Zalta (Hrsg.):
Stanford Encyclopedia of Philosophy.Vorlage:SEP/Wartung/Parameter 1
und weder Parameter 2 noch Parameter 3
Geheimidentität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geheimidentität (auch Tarnidentität) ist ein Mittel, das
hauptsächlich in der Literatur verwendet wird. So dient auch das
Pseudonym eines Schriftstellers dazu, seine wahre Identität geheim zu
halten. Unter Geheimidentität wird eine Identität verstanden, die der
Allgemeinheit nicht bekannt gegeben werden darf oder soll. Sie ist ein
v. a. in Superheldencomics häufig auftretendes Element und macht einen
wichtigen Teil der Comicfigur aus, wobei ein meist auffälliges,
markantes Kostüm und eine Maske die Geheimidentität schützen. Das
Kostüm ist dabei oft sehr auffällig gestaltet und mit einem
Brustsymbol, z. B. einem stilisierten Buchstaben oder einem Piktogramm,
versehen, um von der wahren Identität abzulenken. Superhelden legen
sich in der Regel eine Geheimidentität zu, um ihre Privatsphäre und das
Leben ihrer Familie und Freunde vor Racheakten seitens ihrer Feinde zu
schützen.
Recht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine natürliche Person kann durch Zuordnung zu einem oder mehreren
Elementen ihrer physischen, physiologischen, psychischen,
wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität identifiziert
werden (Art. 2 Buchst. a der Richtlinie 95/46/EG). Ihre Identität kann
formal durch eine rechtsverbindliche Identitätsfeststellung bestimmt
werden. Der rechtswidrige Missbrauch der Daten einer fremden
natürlichen Person wird als Identitätsdiebstahl bezeichnet.
Die Identität einer Person kann durch Vergleich von biometrischen
Merkmalen mit einem früher erhobenen Zustand (z. B. in einem amtlichen
Lichtbildausweis) überprüft werden. Diese Überprüfung kann im Rahmen
einer Identitätsfeststellung (z. B. in Deutschland nach § 163b Abs. 1
StPO) oder eines Personenfeststellungsverfahrens erfolgen. Des Weiteren
kann auch der Vergleich von DNA, Lichtbildern (z. B. Täterbilder),
Biometrie, Fingerabdrücke u. a. zur Identifizierung herangezogen
werden.
Siehe auch: Völkerrechtssubjekt und Identitätsmanagement
Identität als formale Eigenschaft und Relation[Bearbeiten | Quelltext
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Ontologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Begriff der „Identität“ ist Gegenstand einiger Fragen und
Auseinandersetzungen in der Philosophie (vgl. Subjekt).
Bedeutsam ist die Frage, wie weit man bei Dingen überhaupt von
„Identität“ sprechen kann: Welche Dinge sind identisch, welche nicht?
Hier kommt es zu Problemen, wenn man den alltäglichen Sprachgebrauch
ungeprüft in eine formale Sprache bringen will. So wird man im Alltag
kaum behaupten: „Dieser Baum dort ist nicht mehr derselbe Baum wie
eben“, nur weil er einige Blätter verloren hat; oder „Diese Person ist
nicht mehr dieselbe“, nur weil ihre Haare geschnitten wurden. Wann man
vom Gleichbleiben eines Dinges, von der Veränderung eines Dinges oder
sogar dem Entstehen eines neuen Dinges redet, ist in der Umgangssprache
nicht festgelegt; die Grenzen sind fließend.
Auf die Widersprüche, die sich aus diesem unklaren Sprachgebrauch
ergeben können, wies etwa Thomas Hobbes mit einem Beispiel hin. Er
schreibt über das Schiff des Theseus:
„Werden in diesem Schiff nach und nach alle Planken durch neue
ersetzt, dann ist es numerisch dasselbe Schiff geblieben; hätte aber
jemand die herausgenommenen alten Planken aufbewahrt und sie
schließlich sämtlich in gleicher Richtung wieder zusammengefügt und
aus ihnen ein Schiff gebaut, so wäre ohne Zweifel auch dieses Schiff
numerisch dasselbe Schiff wie das ursprüngliche. Wir hätten dann
zwei numerisch identische Schiffe, was absurd ist.“
– T. Hobbes: Grundzüge der Philosophie. Erster Teil. Lehre vom Körper.
Dieses Paradoxon entsteht, wenn wir beim Austausch der einzelnen
Planken nicht annehmen, dass sich das Schiff wesentlich verändert
hätte: Es scheint uns immer noch dasselbe zu sein. Werden also viele
kleine Veränderungen nacheinander vorgenommen, die einzeln für sich
betrachtet gering sind, so scheint ein paradoxes Ergebnis zu folgen.
Anscheinend kann die alltägliche Redeweise von Identität nicht ohne
weiteres übernommen werden. Für Probleme dieser Art wurden die
verschiedensten Antworten vorgeschlagen. In den letzten Jahren wurde
beispielsweise darüber debattiert, ob Objekte aus Zeitscheiben bestehen
oder ob Objektidentität über die Zeit im Rahmen von drei- oder
vierdimensionalen Ontologien (wie sie etwa Ted Sider entwickelt und
verteidigt hat) schlüssig zu erklären ist.
Eine klassische These zur Identität liefert Gottfried Wilhelm Leibniz:
Sein Prinzip zur Identität des Ununterscheidbaren (Leibniz-Gesetz)
lässt sich so formulieren: „Zwei Dinge sind identisch, wenn sie in
allen ihren Eigenschaften ununterscheidbar sind.“ Leibniz ging als
Rationalist davon aus, dass es keine wirklich numerisch verschiedenen
Objekte gibt, die sich in allen Merkmalen gleichen. Allerdings bezieht
das erwähnte Prinzip auch Merkmale ein, die wir nicht mittels unserer
Sinnesorgane unterscheiden können. Es ist strittig, ob Leibniz hier
auch relationale Eigenschaften (Beziehungen zwischen Objekten),
insbesondere die Position in Raum und Zeit, für einschlägig hält.
Zahlreiche Klassiker der Metaphysik würden etwa im Anschluss an
Aristoteles vertreten, dass für die Identität eines Objekts nur
diejenigen Eigenschaften konstitutiv sind, die ihm notwendig zukommen
(essentielle Eigenschaften statt Akzidentien). Ob dies hilfreich ist
und wie dies präzise rekonstruierbar ist, ist Gegenstand aktueller
Debatten. Diese gewannen an Klarheit und Komplexität, seit Probleme der
Möglichkeit und Notwendigkeit (Modalität) im Rahmen ontologischer
Modelle von möglichen Welten reformuliert werden können. Dabei ist
beispielsweise die Identität von Objekten über mögliche Welten hinweg
kontrovers.
Ob am selben Ort zur selben Zeit nur je ein Ding existieren kann, wird
unterschiedlich beurteilt, abhängig von weiteren ontologischen
Theoriestücken, etwa der Analyse von Teil-Ganze-Beziehungen (sog.
Mereologie).
Weiterführende Vorschläge in diesem Zusammenhang betreffen etwa die
Unterscheidung zwischen numerischer Identität und Typ-Identität: Zwei
Dinge können vom selben Typ sein, obwohl sie numerisch verschieden
sind.
Noch komplexer sind die Debatten um die Identität des wahrnehmenden
Subjekts über die Zeit (siehe obigen Abschnitt zur personalen
Identität).
Wie Identitätsaussagen, die einen oder mehrere Begriffe einem anderen
gleichsetzen, zu interpretieren sind, wird in unterschiedlichen
logischen und semantischen Modellen verschieden erklärt. Häufig wird
dabei zwischen Intension und Extension (Begriffsumfang die Menge der
bezeichneten Gegenstände) unterschieden und letztere im Sinne von Frege
mit dem Wahrheitswert eines Satzes gleichgesetzt. Ein einfacher
Vorschlag (etwa von Leibniz) ist dann, dass Begriffe identisch sind
(identitatis notionum), wenn sie sich unter Erhaltung des
Wahrheitswertes austauschen lassen.
In der Philosophie der Mathematik kommt die Analyse mathematischer
Gleichheit je nach Position zu unterschiedlichen Ergebnissen:
Mauthner kritisiert den Identitätsbegriff als entweder vollständig
tautologisch, also „… so leer, daß er außerhalb der Logik schon den
Verdacht des Blödsinns erregen müßte“, oder als Fälschung bzw. Betrug,
da er vorhandene Unterschiede ignoriert oder verschweigt. „In der
Wirklichkeit gibt es keine Gleichheit …“^[14]
Auch in der analytischen Philosophie ist der Begriff der Identität als
Beziehung gelegentlich kritisiert worden. So heißt es etwa bei
Wittgenstein (Tractatus 5.5301): „Dass die Identität keine Relation
zwischen Gegenständen ist, leuchtet ein.“ Er erläutert dies unter
5.5303 mit den Worten: „Von zwei Dingen zu sagen, sie seien identisch,
ist ein Unsinn, und von Einem zu sagen, es sei identisch mit sich
selbst, sagt gar nichts.“ Russell hatte bereits in den Principles of
Mathematics (1903) ähnlich formuliert: “[I]dentity, an objector may
urge, cannot be anything at all: two terms plainly are not identical,
and one term cannot be, for what is it identical with?” (§ 64), und
auch bei Frege finden sich verwandte Überlegungen: „Die Gleichheit
fordert das Nachdenken heraus durch Fragen, die sich daran knüpfen und
nicht ganz leicht zu beantworten sind. Ist sie eine Beziehung?“ (Über
Sinn und Bedeutung, S. 25). In neuerer Zeit hat C. J. F. Williams^[15]
vorgeschlagen, die Identität als Beziehung zweiter Stufe statt als
Beziehung zwischen Gegenständen aufzufassen, und Kai Wehmeier^[16] hat
argumentiert, dass eine objektuelle Identitätsrelation aus logischer
Sicht überflüssig und aus metaphysischer Perspektive fragwürdig ist.
Mathematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Identitätsgleichung
Gleichungen zwischen arithmetischen Ausdrücken
Sind A[1] und A[2] arithmetische Ausdrücke, so heißt die Zeichenreihe
A[1] = A[2] eine Gleichung. Eine Gleichung A[1] = A[2] heißt
allgemeingültig oder auch Identität genau dann, wenn für jede Belegung
φ gilt:
[MATH:
W e r t (
A 1
, φ )
∈ R
W e r t (
A 2
, φ )
∈ R
W e r t (
A 1
, φ )
= W e r t
( A 2 ,
φ ) .
{\displaystyle {\begin{aligned}\mathrm
{Wert} \left(A_{1},\varphi \right)&\in \mathbb {R} \\\mathrm {Wert}
\left(A_{2},\varphi \right)&\in \mathbb {R} \\\mathrm {Wert}
\left(A_{1},\varphi \right)&=\mathrm {Wert} \left(A_{2},\varphi
\right).\end{aligned}}} :MATH]
{\begin{aligned}{\mathrm {Wert}}\left(A_{1},\varphi \right)&\in
\mathbb{R} \\{\mathrm {Wert}}\left(A_{2},\varphi \right)&\in \mathbb{R}
\\{\mathrm {Wert}}\left(A_{1},\varphi \right)&={\mathrm
{Wert}}\left(A_{2},\varphi \right).\end{aligned}}
Anmerkung: Das Zeichen „=“ tritt in dieser Definition in zwei
unterschiedlichen Bedeutungen auf, und zwar einmal als syntaktisches
Zeichen zwischen den Ausdrücken A[1] und A[2] und zum anderen als
Bezeichnung der Gleichheit in
[MATH: R
{\displaystyle \mathbb {R}
} :MATH]
\mathbb {R} .
Wir beschränken uns bei dieser Bemerkung zur Identität auf eine
Interpretation arithmetischer Ausdrücke über dem Körper der reellen
Zahlen
[MATH: R
{\displaystyle \mathbb {R}
} :MATH]
\mathbb {R} . Die Interpretation der arithmetischen Ausdrücke erfolgt
durch eine eindeutige Abbildung, Wert, die in Abhängigkeit von einer
Belegung
[MATH: φ
{\displaystyle \varphi
} :MATH]
\varphi gewisse arithmetische Ausdrücke in die Menge
[MATH: R
{\displaystyle \mathbb {R}
} :MATH]
\mathbb {R} der reellen Zahlen abbildet. Das Bild eines solchen
Ausdrucks A (also die ihm zugeordnete Zahl) heißt Wert von A bei der
Belegung
[MATH: φ
{\displaystyle \varphi
} :MATH]
\varphi , bezeichnet mit
[MATH: W e r t ( A , φ ) ∈ R
{\displaystyle \mathrm {Wert}
(A,\varphi )\in \mathbb {R} } :MATH]
{\mathrm {Wert}}(A,\varphi )\in \mathbb{R} .
Beispiel:
[MATH: (
x + a )
2 ≡
x 2
+ 2 a x +
a 2
{\displaystyle (x+a)^{2}\equiv
x^{2}+2ax+a^{2}} :MATH]
(x+a)^{2}\equiv x^{2}+2ax+a^{2}
Zeigt ein gewöhnliches Gleichheitszeichen an, dass unter bestimmten
Voraussetzungen (im Definitionsrahmen) Gleichheit besteht, wird für die
Identität zweier Ausdrücke ein erweitertes Gleichheitszeichen mit drei
horizontalen Strichen verwendet („≡“). Identität bedeutet also auch
hier die voraussetzungslose Übereinstimmung zweier Entitäten.
Stichworte sind: Unterschied von (semantischer) Gleichheit und
(syntaktischer) Identität logischer Formeln; Gleichheit; Identische
Abbildung.
Siehe auch:
* Eulersche Formel
* Moufang-Identitäten
* Ward-Identität
* Jacobi-Identität
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
* Corporate Identity (Unternehmensidentität)
* Kollektive Identität
* Ontologische Sicherheit
* Spiegelstadium
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
* Heinz Abels: Identität. Über die Entstehung des Gedankens, dass der
Mensch ein Individuum ist, den nicht leicht zu verwirklichenden
Anspruch auf Individualität und die Tatsache, dass Identität in
Zeiten der Individualisierung von der Hand in den Mund lebt. VS
Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15138-X
* Aleida Assmann, Heidrun Friese (Hrsg.): Identitäten. (Erinnerung,
Geschichte, Identität, 3). Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 1998,
ISBN 3-518-29004-5
* Annette Barkhaus, Matthias Mayer, Neil Roughley, Donatus Thürnau
(Hrsg.): Identität. Leiblichkeit. Normativität. Neue Horizonte
anthropologischen Denkens. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996 (suhrkamp
taschenbuch wissenschaft 1247)
* Wolfgang Bergem: Identitätsformationen in Deutschland. VS Verlag
für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14646-7
* Maurizio Bettini: Wurzeln. Die trügerischen Mythen der
Identität.^[17] Aus dem Italienischen von Rita Seuß. Verlag Antje
Kunstmann, München 2018, ISBN 978-3-95614-235-2
* Cordula Brand: Personale Identität oder menschliche Persistenz? Ein
naturalistisches Kriterium. Paderborn 2010
* Ines M. Breinbauer: Identität – Ziel von Bildung? In: Ines M.
Breinbauer, Michael Langer (Hrsg.): Gefährdung der Bildung –
Gefährdung des Menschen. Festschrift für Marian Heitger zum 60.
Geb., Böhlau Verlag, Wien/Köln/Graz 1987, S. 225–232
* Susanne Biermair: Identitätsfindung als Weg zur
Selbstverwirklichung nach Erik H. Erikson. Pädagogische Akademie
des Bundes Steiermarks / Archivnummer: V65532, 2005
* Christoph Brecht, Wolfgang Fink (Hrsg.): „Unvollständig, krank und
halb?“ Zur Archäologie moderner Identität. Aisthesis, Bielefeld
1996, ISBN 3-89528-160-3
* Stephan Conermann (Hrsg.): Mythen, Geschichte(n), Identitäten: Der
Kampf um die Vergangenheit. EB-Verlag, Schenefeld/Hamburg 1999 (=
Asien und Afrika; 2), ISBN 3-930826-52-6
* Richard van Dülmen (Hrsg.): Entdeckung des Ich: Die Geschichte der
Individualisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Böhlau, Köln
u. a. 2001, ISBN 3-412-02901-7
* Hans-Peter Frey (Hrsg.): Identität. Entwicklungen psychologischer
und soziologischer Forschung. Enke, Stuttgart 1987, ISBN
3-432-96401-3
* Aaron J. Gurjewitsch: Das Individuum im europäischen Mittelalter.
Verlag C. H. Beck, München 1994, ISBN 3-432-96401-3
* Robert Hettlage, Ludgera Vogt (Hrsg.): Identitäten in der modernen
Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2000, ISBN
3-531-13217-2
* Stephan Humer: Digitale Identitäten. Der Kern digitalen Handelns im
Spannungsfeld von Imagination und Realität. CSW-Verlag, Winnenden
2008, ISBN 3-9811417-3-3
* Michael Jungert: Personen und ihre Vergangenheit. Gedächtnis,
Erinnerung und personale Identität. Berlin/Boston 2013
* Heiner Keupp u. a.: Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der
Identitäten in der Spätmoderne. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999,
ISBN 3-499-55634-0
* Volker Ladenthin, Gabriele Schulp-Hirsch: Identitätsprobleme.
Pädagogische Schwierigkeiten mit einem Begriff. In: Schulmagazin 5
bis 10. (1998) H. 12, S. 51–54
* Maria Katarzyna Lasatowicz, Jürgen Joachimsthaler (Hrsg.):
Nationale Identität aus germanistischer Perspektive. In: Opole:
Wydawnictwo Uniersytetu Opolskiego. 1998, ISBN 83-87635-13-8
* Jürgen Link, Wulf Wülfing (Hrsg.): Nationale Mythen und Symbole in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Strukturen und Funktionen
von Konzepten nationaler Identität. (Sprache und Geschichte 16),
Klett-Cotta, Stuttgart 1991
* Angelika Magiros: Kritik der Identität. „Bio-Macht“ und „Dialektik
der Aufklärung“. Zur Analyse (post-)moderner Fremdenfeindlichkeit –
Werkzeuge gegen Fremdenabwehr und (Neo-)Rassismus. Unrast Verlag
2004, ISBN 3-89771-734-4
* Odo Marquard, Karlheinz Stierle (Hrsg.): Identität. (Poetik und
Hermeneutik VIII), Fink, München 1979
* Michael Metzeltin: Wege zur Europäischen Identität. Individuelle,
nationalstaatliche und supranationale Identitätskonstrukte. Berlin,
Frank & Timme, 2010, ISBN 978-3-86596-297-3
* Lutz Niethammer: Kollektive Identität. Heimliche Quellen einer
unheimlichen Konjunktur. Unter Mitarbeit von Axel Doßmann.
(Rowohlts Enzyklopädie, hrsg. v. Burghard König). Rowohlt, Reinbek
2000, ISBN 3-499-55594-8
* Kien Nghi Ha: Ethnizität und Migration reloaded. Kulturelle
Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskurs.
Neuausg., wvb, Berlin 2004, ISBN 3-86573-009-4
* Juliane Noack: Erik H. Eriksons Identitätstheorie. Athena Verlag,
Oberhausen 2005, ISBN 3-89896-232-6
* Michael Quante (Hrsg.): Personale Identität. Paderborn 1999 (darin
u. a. auch die Texte von Parfit und Shoemaker).
+ Person. Berlin/Boston 2012
* Kurt Röttgers: Identität als Ereignis. Zur Neufindung eines
Begriffs. transcript, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3391-7
* Daniel Sanin: Zur Kritik des Identitätsbegriffs. Eine Analyse im
Spannungsfeld von Subjektivität und Kollektivität.^[18]
Diplomarbeit, 2002
* Helga Schachinger: Das Selbst, die Selbsterkenntnis und das Gefühl
für den eigenen Wert. 2005, ISBN 3-456-84188-4
* Alfred Schobert/Siegfried Jäger (Hrsg.): Mythos Identität. Fiktion
mit Folgen. (International angelegter Überblick über Nationen- und
Identitätenbildung) Unrast Verlag, 2004, ISBN 3-89771-735-2
* Bernd Simon: Identity in Modern Society. A Social Psychological
Perspective. Oxford u. a. 2004
* Anselm Strauss: Spiegel und Masken. Die Suche nach Identität. Aus
dem Amerikanischen übersetzt von Heidi Munscheid. Suhrkamp,
Frankfurt a. M. 1968
* Dieter Teichert: Personen und Identitäten. De Gruyter Verlag,
Berlin 1999, ISBN 978-3-11-016405-3
+ Sind Erinnerungstheorien personaler Identität zirkulär? In: G.
Meggle, J. Nida-Rümelin (Hrsg.): Analyomen II – Proceedings of
the 2nd Conference ‘Perspectives in Analytical Philosophy’
III. de Gruyter, Berlin / New York 1997, S. 156–163
* Herrmann Veith: Das Selbstverständnis des modernen Menschen.
Theorien des vergesellschafteten Individuums im 20. Jahrhundert.
Campus, Frankfurt a. M. / New York 2001, ISBN 3-593-36736-X
* Hartmut Wagner: Bezugspunkte europäischer Identität. Territorium,
Geschichte, Sprache, Werte, Symbole, Öffentlichkeit – Worauf kann
sich das Wir-Gefühl der Europäer beziehen? LIT Verlag, Münster
u. a. 2006, ISBN 3-8258-9680-3
* Herbert Willems, Alois Hahn (Hrsg.): Identität und Moderne.
Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999, ISBN 3-518-29039-8
* Jörg Zirfas, Benjamin Jörissen: Phänomenologien der Identität.
Human-, sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen. VS Verlag für
Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 3-8100-4018-5
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wiktionary Wiktionary: Identität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft,
Synonyme, Übersetzungen
* Eva Jaeggi: Wer bin ich? Frag doch die anderen!. Vortrag 2018 bei
der Tele-Akademie (44:49).
* Heiner Keupp: Identität. Essay über die psychologischen
Hintergründe mit Quellenangaben. Spektrum der Wissenschaft –
Lexikon der Psychologie, 4. Dezember 2014 (Archiv (Memento vom 15.
Dezember 2018 im Internet Archive)).
* Harold Noonan: Identity. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford
Encyclopedia of Philosophy.
* Steven Schneider: Identity Theory. In: Internet Encyclopedia of
Philosophy.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. ↑ Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. De
Gruyter, 23. Auflage.
2. ↑ Ilja Nikolajewitsch Bronschtein u. a.: Taschenbuch der
Mathematik. Verlag Harry Deutsch, 2000, ISBN 3-8171-2005-2,
S. 1188.
3. ↑ Rolf Oerter, Leo Montada: Entwicklungspsychologie. 5.,
vollständig überarbeitete Auflage, Beltz PVU, Weinheim 2002, ISBN
3-621-27479-0, S. 292.
4. ↑ Alena Petrova: Zur kulturellen Identität der Russlanddeutschen.
5. ↑ ^a ^b George Herbert Mead: Geist, Identität und Gesellschaft aus
der Sicht des Sozialbehaviorismus. Hrsg.: Charles W. Morris.
Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1968, S. 177.
6. ↑ ^a ^b George Herbert Mead: Geist, Identität und Gesellschaft aus
der Sicht des Sozialbehaviorismus. Hrsg.: Charles W. Morris.
Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1968, S. 218.
7. ↑ George Herbert Mead: Geist, Identität und Gesellschaft aus der
Sicht des Sozialbehaviorismus. Hrsg.: Charles W. Morris. Suhrkamp,
Frankfurt a. M. 1968, S. 245.
8. ↑ George Herbert Mead: Geist, Identität und Gesellschaft aus der
Sicht des Sozialbehaviorismus. Hrsg.: Charles W. Morris. Suhrkamp,
Frankfurt a. M. 1968, S. 184.
9. ↑ Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus. Suhrkamp Verlag,
Frankfurt a. M. 1973, ISBN 3-518-27616-6.
10. ↑ Heiner Keupp: Identität. Essay über die psychologischen
Hintergründe. Spektrum der Wissenschaft – Lexikon der Psychologie,
4. Dezember 2014.
11. ↑ J. Loevinger: Ego development. Conceptions and theories.
Jossey-Bass, San Francisco 1976.
12. ↑ Heiner Keupp: Patchworkidentität – Riskante Chancen bei prekären
Ressourcen.
13. ↑ Heiner Keupp u. a.: Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der
Identitäten in der Spätmoderne. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999,
ISBN 3-499-55634-0, S. 266 ff.
14. ↑ Fritz Mauthner: Wörterbuch der Philosophie. Artikel „A = A“.
Diogenes, 1980, ISBN 3-257-20828-6.
15. ↑ C. J. F. Williams: What is identity? Oxford University Press,
1989.
16. ↑ Kai F. Wehmeier: How to live without identity—and why. In:
Australasian Journal of Philosophy 90:4, 2012, S. 761–777.
17. ↑ Badische Zeitung: Die Tomate stammt nicht aus Italien – Literatur
& Vorträge – Badische Zeitung. (badische-zeitung.de [abgerufen am
10. März 2018]).
18. ↑ textfeld.ac.at: Volltext
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4026482-8 (OGND, AKS)
Abgerufen von
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