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Väter neuerdings auch. In unserer Gesellschaft sind überbehütende Eltern aber immer noch ein geringeres Problem als abwesende Väter. Von Tanja Dückers 5. September 2013, 13:09 Uhr 70 Kommentare Dass Mütter für alle Übel der Welt verantwortlich gemacht werden, ist nichts Neues. Der Begriff der Rabenmutter wurde im Mittelalter von Vogelbeobachtungen abgeleitet und in einen Volksglauben umgemünzt. Heinrich Heine wandte den Begriff später auf sein Vaterland an: "Wir, ich meine Deutschland, die alte Rabenmutter ...". Die Gluckenmutter wird auch schon im Grimmschen Wörterbuch beschrieben. Nun ist mit den "Helikopter-Eltern" ein Begriff en vogue gekommen, der die Väter in die Täterschaft einschließt. Kaum hat die erste Generation von Vätern es geschafft, sich zwei Monate Elternzeit freizuschaufeln und die eigene Karriere nicht immer habituell über die Interessen der Familie zu stellen, da wird ihnen schon vorgeworfen, zu viel für den lieben Nachwuchs zu tun. Sie fahren die Söhne zum Fußball und die Töchter zum Ballett! Und sie machen Hausarbeiten mit ihnen, weil sie Sorge haben, die Kinder könnten den Sprung aufs Gymnasium nicht schaffen! Kaum haben sie nicht mehr ihre eigene Karriere im Sinn, da treibt sie die Karriere ihrer Kinder um. So viel Engagement muss wirklich angeprangert werden: gestern noch "abwesender Vater" oder "Sonntagspapi", heute schon paritätischer Bestandteil der geschmähten Helikopter-Eltern. Die Realität sieht zum Glück anders aus: Die überwältigende Mehrzahl der Kinder fühlt sich wohl bei den Eltern. Das zeigen mehrere Studien. Außerdem wurde in vielen Studien, unter anderem in Wenn der Vater fehlt bestätigt, dass Kinder, deren Väter lange arbeiten und wenig Zeit für sie haben, Schaden nehmen – vor allem die Jungen. Kinder, die mit einem häufig abwesenden Vater aufwuchsen, leiden im späteren Leben deutlich häufiger an psychischen und psychosomatischen Störungen oder Beziehungsschwierigkeiten. Depressionen, Angststörungen oder aggressives Verhalten treffen dann besonders männliche Jugendliche und erwachsene Männer. Aus anderen Befragungen geht hervor, dass die heute zwischen 35- bis 55-Jährigen in ihrer Kindheit und Jugend in ihrer überwältigen Mehrheit ihren Vater sehr vermisst haben. Es ist die Generation, die heute vornehmlich die Geschicke des Landes steuert. Die Generation davor traf es sowieso: 25 Prozent der Kriegskinder wurden ohne Vater groß, weil er im Krieg gefallen war, vermisst wurde oder lange in Kriegsgefangenschaft war. In unserer Gesellschaft sind helikopternde Eltern immer noch ein geringeres Problem als abwesende Eltern, vor allem abwesende Väter. Die Journalistin Ingrid Kloepfer schreibt in der FAZ zu recht, dass die in den Medien omnipräsente Elternverunsicherung für florierende Geschäfte sorgt und letztendlich gewünscht ist. Schließlich hängt eine ganze Branche vom Verunsicherungsgrad der Eltern ab. Selbstbewusste Eltern kaufen keine Ratgeber, buchen keine Elternkurse, tappen nicht mit ihrem Nachwuchs zum Kinderpsychologen. Das Feindbild Eltern lebt von der Übertreibung Hinzu kommt, dass hochgepäppelte Feindbilder von der Übertreibung leben. Der Pädagoge Josef Kraus hat soeben einen Ratgeber mit dem Titel Helikopter-Eltern: Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung geschrieben. Doch er selbst stellt fest, dass auf nur 10-15 Prozent der Eltern der Vorwurf der Überfürsorglichkeit zuträfe. Ebenso viele Eltern vernachlässigen ihre Kinder. Die große Mitte macht, nach Meinung des Pädagogen, alles ziemlich richtig. Wozu dann die Panikmache? Überdies werden in den vielen Artikeln über das angeblich grassierende Phänomen der Helikopter-Eltern gesellschaftliche Veränderungen falsch begründet: So wird die Tatsache, dass 1970 noch 91 Prozent der Schulkinder allein zur Schule gingen, hingegen heute jedes zweite Kind begleitet wird, lediglich auf die Angst der Eltern zurückgeführt. Es kann aber viel einfachere Erklärungen geben. Denn heute – fast 45 Jahre später – besitzen viele Familien ein oder zwei Autos und Mütter sind seltener Hausfrauen. Beide Eltern legen lange Wege zur Arbeit zurück und setzen ihr Kind dann eben morgens auf dem Weg an der Schule ab. Gern wird auch der Mobilitätsradius der Kinder bemüht. Der lag im Jahr 1925 bei 6,5 Kilometer pro Kind, im Jahr 2000 aber nur noch bei rund 100 Metern. Doch worauf lassen sich solche komplexen soziologischen Veränderungen zurückführen? Nur auf Helikopter-Eltern? Das glauben vielleicht Ratgeber-Autoren, aber nicht die Wissenschaftler. Im Jahr 1925 lebte ein viel größerer Teil der deutschen Bevölkerung auf dem Land, die Gesellschaft bestand zu gut 25 Prozent aus Bauern. Heute machen die Landwirte nur noch 3 Prozent der Bevölkerung aus. Mit dem Verlust dörflicher Strukturen wurde auch der Mobilitätsradius von Kindern verringert. Wer weiß, wer den Begriff Helikopter-Eltern in zwanzig Jahren noch kennt. Waren das die Väter, die mit ihren Söhnen zusammen Luftsprünge machten? Sicher ist: Josef Kraus’ Buch über die Helikopter-Eltern wird erst mal ein Bestseller. Seitennavigation Startseite Jetzt teilen auf: * Facebook * Twittern * Flippen * WhatsApp * Facebook Messenger * Pocket * Mailen * Artikel drucken Schlagwörter * Heinrich Heine Kommentare 70 Kommentare Seite 1 von 8 Kommentieren Neueste zuerst Nur Leserempfehlungen simulator #1 — 5. September 2013, 15:25 Uhr 13 Nein, Heli-Eltern sind auf Dauer bei aller Fürsorge sowas von erdrückend fürs Kind, da kann es kein "lieber" geben. Lieber Pest als Cholera geht ja auch nicht. (comment) Antworten Antworten (report) Melden Melden (recommend) Empfehlen Empfehlen Handwaschpaste #2 — 5. September 2013, 15:51 Uhr 5 Lüge. "In unserer Gesellschaft sind überbehütende Eltern aber immer noch ein geringeres Problem als abwesende Väter." Abwesende Väter sind es, die am schädlichsten sind für die Kinder, besonders für Jungs. Ein extrem hoher Anteil der Gefängnisinsassen (die genauen Zahlen habe ich momentan nicht), wurde von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen. Deshalb ist es geradezu verbrecherisch vom Staat, Kinder bei Trennung der Eltern praktisch immer der Mutter zuzusprechen. So züchtet sich der Staat gezielt Kriminelle hoch. (comment) Antworten Antworten (report) Melden Melden (recommend) Empfehlen Empfehlen F. J. Underwood #2.1 — 5. September 2013, 15:59 Uhr 5 Scheinregression Ich finde es auch nicht richtig, die Mutter beim Sorgerecht gegenüber dem Mann zu bevorzugen nur weil es sich eben um die Mutter handelt. Anscheinend ist sich dies aber auch am Wandeln. Die Argumentation mit den Gefängnisinsassen ist so jedoch nicht stichhaltig, weil es eine rein statische, deskriptive Analyse ist. Scheinregression nennt dies der Statistiker. Mag sein, dass es einen Zusammenhang gibt. Ob dieser signifikant ist, und vor allem, nicht weitere Faktoren wie Schichtzugehörigkeit, IQ, Ethnie eine viel bedeutendere Rolle spielen ist noch mal eine andere Frage. (BUTTON) Antwort auf #2 von Handwaschpaste (comment) Antworten Antworten (report) Melden Melden (recommend) Empfehlen Empfehlen F. J. Underwood #3 — 5. September 2013, 15:52 Uhr 8 Verzichten Sie bitte auf undifferenzierte Aussagen und Unterstellungen. Die Redaktion/fk. (comment) Antworten Antworten (report) Melden Melden (recommend) Empfehlen Empfehlen Derdriu #3.1 — 5. September 2013, 16:06 Uhr 2 Missverstanden? Da haben Sie etwas Missverstanden. Männer sind nicht dafür verantwortlich, dass Frauen weniger verdienen- jedenfalls nicht direkt. Es ist eher das gesellschaftliche System. Dazu gehören sowohl Frauen als auch Männer. Der Unterschied ist nur, dass sie davon Vorteile haben. Daran sind aber nicht allein die Männer Schuld. Zum Patriachat gehören auch die Frauen, die das unterstützen oder rechtfertigen. Und allzu oft haben nicht NUR die Väter die Famlien versorgt, sondern zu sehr großen Teilen die Frauen. Schauen Sie sich doch Länder an wie Afrika oder Indien. Studien zufolge verrichten die Frauen 80% der Arbeit, weil sie für Hausarbeit UND Gelderwerb zuständig sind. In vielen Afrikanischen Ländern, in denen die Arbeitslosigkeit hoch ist, arbeiten die Herren GAR NICHT mehr und lassen sich zusätzlich noch bedienen. Das war auch in Europa nicht anders. So viel zum Thema Geschichtsverzerrung. Der Mann soll nicht springen, er soll nur aufhören sich auf dem Rücken der Frauen Vorteile zu verschaffen. Mit der Rabenmutter haben Sie Recht, den Begriff benutzen besonders gerne besonders unzufriedene Hausfrauen. (BUTTON) Antwort auf #3 von F. J. Underwood (comment) Antworten Antworten (report) Melden Melden (recommend) Empfehlen Empfehlen + 26 weitere Antworten anzeigen lilaa #4 — 5. September 2013, 15:55 Uhr 10 Diese Elternkritik kannte ich noch gar nicht... Ich muss zugeben, dass mir das neue Feindbild des überfürsorglichen Vaters bis zu diesem Artikel vollständig unbekannt war. Aber zur Not muss man eben auch neue Klischees erfinden, damit man sie folgerichtig verurteilen kann ;) Ich glaube, Eltern beiderlei Geschlechts können momentan nur alles falsch machen. Je nach Geschmack des Betrachteten sind sie Helikopter-Eltern, weil sie sich zu viel um ihr Kind kümmern und rückständig, weil sie es selbst zu Hause betreuen, oder kaltherzige Rabeneltern, die das arme Kind aus Karrieregeilheit in die Kita abschieben. Mit der Realität haben beide Extreme meiner Meinung nach wenig zu tun. (comment) Antworten Antworten (report) Melden Melden (recommend) Empfehlen Empfehlen Kommentarseiten Weitere Kommentare * 1 * 2 * 3 * 4 * 5 * … * 8 Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren. 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