Frui sitzt im Hörsaal der Universität
APA/dpa
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Bildung

Helikopter-Eltern an der Linzer Uni

Überfürsorgliche Eltern, die einfach nicht loslassen können, sogenannte Helikopter-Eltern, sind mittlerweile nicht nur an Kindergärten und Schulen Thema – sie haben es bis an die Uni geschafft. Denn Studierende werden immer öfter von Mama und Papa begleitet, auch an der Johannes-Kepler-Universität.

Eltern, die um ihre Kinder kreisen wie ein Helikopter, haben den Landeplatz Universität gefunden. Das bestätigt der Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft an der Johannes-Kepler-Universität, Edin Kustura: „Es gibt tatsächlich die Helikopter-Eltern, die die angehenden Studierenden an den Campus begleiten, die im Namen der Studierenden anrufen, und es fällt uns auf, dass dies mehr geworden ist.“

Zu Wort kommen die jungen Erwachsenen mit ihren 18, 19 oder 20 Jahren neben Mama und Papa dann oft kaum, so Kustura: „Eltern, die selber mal hier studiert haben, schwelgen in Erinnerungen und geben den ein oder anderen Tipp.“

„Loslösungsprozess in mehreren Schritten“

Auch das Lehrpersonal der Uni kennt den Fall und stellt fest, dass Erstsemestrige oft mehr an der Hand genommen werden als früher. Aber: „Es gibt schon Fälle, wo es den Studierenden eher etwas unangenehm ist, dass die Eltern auch mitwollen. Wir sehen manchmal auch, dass sie beim zweiten Mal ohne Eltern kommen, also wo der Loslösungsprozess in mehreren Schritten stattfindet.“

„Gut gemeint nicht immer auch gut gemacht“

Ob mit oder ohne Eltern – für die Uni ist der Ansprechpartner immer der Studierende, heißt es von Seiten der Lehrorganisation. Und auch der Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft betont, gut gemeint, ist nicht unbedingt immer auch gut gemacht, so Kustura: „Gerade wenn es in den nächsten Lebensabschnitt geht, wäre es ganz gut, wenn man diese ersten Schritte alleine geht und sich die Eltern zurückziehen.“ Und wenig verwunderlich, schafft der Nachwuchs das dann auch ganz gut.