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Pandora Papers: Ex-Premier Tony Blair sparte Steuern im großen Stil
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04.10.202114:43
Enthüllung
Pandora Papers: Ex-Premier Tony Blair sparte Steuern im großen Stil
* Stefan Krieger
VonStefan Krieger
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In den „Pandora Papers“ tauchen laut Medienberichten 35 amtierende und
frühere Staatslenker auf. Unter anderem auch Tony Blair, einst
Premierminister Großbritanniens.
London - Ein neues Steueroasen-Leak des internationalen
Recherchenetzwerks ICIJ belastet hunderte Politiker und andere
Entscheidungsträger weltweit. Das International Consortium of
Investigative Journalists (ICIJ) veröffentlichte am Sonntagabend
(03.10.2021) mit Medien wie der Süddeutschen Zeitung, des NRD und des
WDR einen Teil der Rechercheergebnisse zu den sogenannten „Pandora
Papers“. Es geht um heimliche Geschäfte von mehr als 330 Politikern und
Amtsträgern mit Briefkastenfirmen in fast hundert Ländern. Ob die
Verstrickungen illegal sind, müssen allerdings die Behörden im
Einzelfall prüfen.
An der Auswertung der „Pandora Papers“ waren rund 600 Journalisten in
117 Ländern beteiligt. Nach Angaben des ICIJ wurden 11,9 Millionen
geleakte Dokumente ausgewertet, „die jeden Winkel der Welt abdecken“.
„Pandora Papers“: Tony Blair hat sich immer als Gegner von Steueroasen
hingestellt
Pikant dürften die Recherchen für Politiker und Entscheidungsträger
sein, die sich gerne als Gegner von Steueroasen hinstellen - so wie der
ehemalige Premier von Großbritannien, Tony Blair. Er hat nachweislich
legal die Zahlung von Stempelsteuern für eine millionenschwere
Immobilie in London vermieden, indem er und seine Frau einfach die
Offshore-Firma kauften, der das Anwesen gehörte. Das geht nach
Recherchen der BBC aus den „Pandora Papers“ hervor. Das Paar handelte
aber nicht illegal. Der Labour-Politiker Tony Blair war von 1997 bis
2007 britischer Premierminister.
Alles legal? Cherie und Tony Blair. (Archivbild 2016) +
Alles legal? Cherie und Tony Blair. (Archivbild 2016)
© Daniel Leal-Olivas/Imago Images
Konkret geht um ein Gebäude in London, das die Blairs 2017 für 6,45
Millionen Pfund (heute 7,5 Mio Euro) erwarben. Es ist heute Sitz von
Cherie Blairs Rechtsberatung sowie ihrer Stiftung. Vorheriger Besitzer
war demnach eine Offshore-Firma, die auf den Britischen Jungferninseln
registriert war. Die Blairs gründeten ein Unternehmen, das die
Offshore-Firma aufkaufte. Das bedeutete, dass sie ein Unternehmen
erwarben und keine Immobilie - daher fiel keine Grunderwerbsteuer an,
die 312.000 Pfund betragen hätte. Die übernommene Offshore-Firma wurde
anschließend aufgelöst.
Pandora Papers
Was steckt hinter den Enthüllungen? Welche Personen sind betroffen?
Woher stammen die Dokumente? Alles in unserer Übersicht zu den Pandora
Papers.
„Pandora Papers“: Cherie Blair entlastet ihren Ehemann
Cherie Blair sagte der BBC, ihr Mann sei nicht an dem Geschäft
beteiligt. Lediglich die Hypothek für das Gebäude sei aufgrund ihres
gemeinsamen Einkommens und Kapital ermittelt worden. Sie betonte, sie
habe das Gebäude zurück unter britische Steuer- und
Regulierungsvorschriften gebracht, im Falle eines Weiterverkaufs würden
Kapitalertragsteuern fällig. (skr/afp/dpa)
Rubriklistenbild: © Daniel Leal-Olivas/Imago Images
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